Der Preis des Diebesguts: Angebote im Darknet

Preisbildung, Angebot und Nachfrage – all das funktioniert auch auf dem Schwarzmarkt. Werfen wir dafür mal einen Blick in das Darknet. Denn der Internet-Schwarzmarkt hat im Vergleich zum analogen einen großen Vorteil für Verbraucher:innen: Es ist deutlich einfacher, sich einen schnellen und breiten Überblick über das Angebot und die dafür aufgerufenen Preise zu verschaffen.

Und natürlich sehen auch die Händ­le­r:in­nen so eher, was die Konkurrenz für das gleiche Produkt verlangt. So kosten die gehackten Zugangsdaten für einen Gmail-Account laut einer Recherche des Dark Web Price Index des Security-Unternehmens Privacy Affairs rund 156 US-Dollar. Ganz schön viel? Ja, das mag auf den ersten Blick so aussehen – aber zahlreiche Nut­ze­r:in­nen verwenden ihren Gmail-Account, um sich damit in andere Dienste einzuloggen. Damit relativiert sich der Preis dann wieder.

Bei Kreditkarten ist der Markt bis ins Detail ausdifferenziert. Die Preise unterscheiden sich unter anderem abhängig davon, in welchem Land die Karte ausgegeben wurde und von welchem Kreditkartenunternehmen. Die Cybersicherheitsfirma NordVPN kam in einer Analyse zu dem Ergebnis, dass gestohlene Daten von Karten aus Honduras mit einem Preis von umgerechnet etwas über einem Euro am wenigsten wert sind. Die teuersten Kartendaten kommen aus Japan mit einem Preis von umgerechnet knapp 35 Euro. Der weltweite Durchschnitt liegt bei etwa 11,30 Euro.

Privacy Affairs stellte wiederum in einem im Juni veröffentlichten Report fest: Das Angebot an gestohlenen Kreditkartendaten wächst und damit fallen die Preise. So sei etwa der Preis für eine gestohlene Kreditkarte mit einem Limit von 5.000 US-Dollar im Schnitt von 240 US-Dollar im vergangenen Jahr auf aktuell 120 US-Dollar gesunken.