Sogar gebraucht teuer: Kinderfahrräder der Marke Woom

Der österreichische Hersteller von Kinderrädern, Woom, hat sich in seinen nicht einmal zehn Unternehmensjahren unter Eltern einen guten Ruf erarbeitet: Die Räder sind leicht, die Kinder lernen daher darauf wahnsinnig schnell das Radfahren. Dafür liegen die Preise ein Vielfaches über denen der üblichen Kinderräder, die sonst in den Kita-Fahrradständern stehen.

Aber: Auch auf dem Gebrauchtmarkt erzielen die Räder oft Preise, die um den Neupreis liegen. Eltern, die die Räder gebraucht zum Fast-Neupreis kaufen, argumentieren, dass sich die Investition trotzdem lohne: Eine dreijährige Fahranfängerin sei aus einem 14-Zoll-Rad ohnehin nach einem Jahr rausgewachsen. Das Rad lässt sich dann, gute Behandlung vorausgesetzt, wieder zu einem ähnlichen Preis verkaufen.

Dazu kommt, dass die Räder bei Fahrradhändlern und auch beim Hersteller selbst immer wieder vergriffen sind. Die Preise für Restbestände steigen dann auf der marktbeherrschenden Handelsplattform schon mal 100 Euro über den Originalpreis – da ist ein gebrauchtes Rad zum Neupreis immer noch günstiger.

„Dass der Gebrauchtpreis nicht oder nur wenig unter dem Neupreis liegt, ist dann der Fall, wenn das Produkt sehr stark überzeugt – und es wird in diesem Fall durch Lieferengpässe begünstigt“, sagt Handelsexpertin Eva Stüber vom Institut für Handelsforschung IFH in Köln. Aber es gebe noch mehr Aspekte: „In der Generation Fridays for Future ist Gebrauchtes teilweise schon ein Statussymbol – wenn etwa die Wohnung mit Second-Hand-Möbeln eingerichtet wird.“

Das habe auch Auswirkungen auf die Elterngeneration – und könne zu einem breiteren gesellschaftlichen Umdenken führen, denn: „Warum muss ein Produkt billiger sein, nur, weil es schon mal genutzt wurde?“