südwester
: Niedergesacht
Selbst böse Zungen sagen, dass Hannover nur wenig zu bieten hat – aber dieses Hochdeutsch! Da liegt es nahe, dass die Hannoveraner*innen ebenso schreiben wie sie aus-sprechen. Allein: Wer das glaubt, ist von gestern. Beziehungsweise vom vergangenen Wochenende: Da hat die Grünen-Spitzenkandidatin Julia Willie Hamburg diese Mutmaßung im wahrsten Sinne des Wortes niedergemacht, nein: -gestreckt. Auf annähernd 600 Wahlplakaten steht nun statt „Für Niedersachsen“ – „Für Niedersachen“. War’s ein Freud’scher Verschreiber der hochnäsigen Hauptstädterin? Oder vielmehr eine perfide PR-Aktion, ein kalkulierter Versuch, auf der Wahlkampf-Zielgeraden noch mal auf sich aufmerksam zu machen, über die Landesgrenzen hinaus? Das nämlich, Frau Willie Hamburg, hätte bestens geklappt.