Für Autos immer noch zu heikel

Auch am Montag blieb die Avus zu: Auf dem Sprengplatz im Grunewald ist weiter Explosionsgefahr

Von Claudius Prößer

Vier Tage nach Ausbruch des Brandes im Grunewald bleibt die Lage angespannt. Die Avus (A115) blieb auch am Montag gesperrt. Ob das weiter nötig ist, werde mehrmals täglich überprüft, so die Feuerwehr, am Montagabend sollte es eine weitere Bewertung geben. Eine Freigabe wurde aber noch nicht erwartet. Sie ist erst möglich, wenn der Radius des Sperrkreises von 1.000 auf 500 Meter verringert wird.

Zwar brennt es auf dem Areal schon länger nicht mehr. Dort lagern in Gebäuden tonnenweise alte Granaten, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper. In manchen Bereichen herrschten aber noch extrem hohe Temperaturen, erläuterte Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein. Das Areal sei deshalb weiter „der Einsatzschwerpunkt schlechthin“.

Die Einsatzkräfte versuchten auch am Montag, die Hitzenester weiter zu kühlen. Dabei kamen auch ein Löschpanzer und ferngesteuerte Löschroboter zum Einsatz. Das Betreten des Platzes ist weiterhin lebensgefährlich. Laut Kirstein ist die „Gefahr, die noch durch die Munition und Kampfmittel besteht, nicht zu unterschätzen“. Sollte ein Sprengkörper explodieren, könnten Teile davon Einsatzkräfte verletzen oder auf die nahe gelegene Autobahn geschleudert werden.

Im Wald um den Sprengplatz herum loderten am Montag laut Kirstein weiterhin vereinzelte Bodenbrände. Die müssten natürlich gelöscht werden, bereiteten der Feuerwehr aber „nicht unbedingt Bauchschmerzen“.

Wie ein Sprecher der Senatsumweltverwaltung gegenüber der taz sagte, sei das Ausmaß der Naturzerstörung noch nicht zu bestimmen: Durch die Rauch- und Dampfentwicklung sei es selbst mit Drohnen schwierig, dies zu beurteilen, zumal manche Feuer nur den Boden, nicht aber die Baumkronen betroffen hätten. Im öffentlich zugänglichen Bereich außerhalb des Sprengplatzgeländes (auf dem nur eine Teilfläche völlig baumlos ist) habe es vermutlich nur wenige Schäden gegeben. (mit dpa)