Blutige Unruhen im Osten Kongos: Tote bei Protesten gegen UNO

Kongos Regierung meldet „mindestens fünf Tote“ bei Aufruhr in der Stadt Goma. Der Protest richtet sich gegen die UN-Blauhelmmission Monusco.

Ein Demonstrant hebt die Arme, eine Polizeikette hinter einer laufenden Demonstrantengruppe

Armeeeinsatz gegen Anti-UN-Demonstranten in Goma, Montag spätnachmittag Foto: reuters

BERLIN taz | Am zweiten Tag der Proteste im Osten der Demokratischen Republik Kongo gegen die UN-Blauhelmmission Monusco sind am Dienstag mehrere Menschen ums Leben gekommen. Kongos Regierung sprach am Nachmittag von „mindestens fünf Toten und fünfzig Verletzten“ in Goma, Hauptstadt der Provinz Nordkivu. Dort war es am Montag zu massiven Plünderungen und Zerstörungen von UN-Einrichtungen gekommen.

Der Verwaltungschef des Baptistenkrankenhauses von Ndosho in Goma sagte, am Montagabend seien 28 Menschen mit Schussverletzungen eingeliefert worden und am Dienstag früh 8 weitere. Ein Demonstrant wurde aus der UN-Logistikbasis heraus erschossen, als er versuchte, über die Mauer zu klettern.

Kongos Regierungssprecher Patrick Muyaya verurteilte die Angriffe auf UN-Einrichtungen und kündigte an, die Verantwortlichen „schwer zu bestrafen“. Zu den Verantwortlichen gehören möglicherweise aber auch regierungsnahe Politiker, die zu den Protesten aufgerufen hatten.

In einer Sondersendung des Staatsfernsehens RTNC am Dienstagnachmittag war Sympathie für die Proteste zu erkennen: der Sprecher betonte mehrfach, die Demonstranten sollten bitte nach Hause gehen, da die UN-Mission „in Tagen oder Monaten“ Kongo verlassen werde und die Regierung sich darum kümmere.

Das entspricht nicht den gültigen Planungen für einen mehrjährigen allmählichen Abbau der Blauhelmpräsenz in der Demokratischen Republik Kongo.

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