was alles nicht fehlt
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Triumph für Blatter und Platini: Die beiden früher mächtigen Fußballfunktionäre Joseph Blatter und Michel Platini sind beim Prozess um eine dubiose Millionenzahlung freigesprochen worden. Das Bundesstrafgericht in Bellinzona im Schweizer Kanton Tessin sah es in seinem Urteil am Freitag nicht als erwiesen an, dass Blatter Platini unrechtmäßig zu einer Zahlung in Höhe von 2 Millionen Schweizer Franken aus den Kassen des Fußball-Weltverbandes Fifa verholfen hatte. „Ich bin nicht unschuldig in meinem Leben, aber in diesem Fall bin ich unschuldig“, hatte Blatter bei seiner Ankunft im Gericht gesagt. Der 86-jährige Schweizer war bis 2016 Präsident der Fifa, der Franzose Platini (67) Präsident der Europäischen Fußball-Union Uefa. Nach ihrer Darstellung handelte es sich bei der Überweisung im Jahr 2011 um eine Nachzahlung für Beratertätigkeiten, die Platini von 1998 bis 2002 für die Fifa geleistet hatte. Die Fifa habe um die Jahrtausendwende nicht genügend Geld gehabt, um Platini voll zu bezahlen. Dagegen wurde damals in Medien spekuliert, Blatter habe sich mit dieser Zahlung von Platini Unterstützung bei der Wiederwahl zu einer neuen Amtszeit 2011 gegen einen Herausforderer sichern wollen. Im Gegenzug soll er laut Spekulationen Platini versprochen haben, ihn für 2015 als seinen Nachfolger aufzubauen. Die Anwälte von Platini wiederum wittern einen Komplott, dessen Nutznießer der heutige Fifa-Chef Gianni Infantino sein soll. Die vor Gericht verhandelte Zahlung habe in der Fifa jahrelang keiner beanstandet, argumentierten sie – bis 2015, just in dem Jahr, als Platini sich um die Nachfolge Blatters bewerben wollte. Platinis Chancen auf den Spitzenposten seien mit der Untersuchung zunichte gemacht worden.