Tipps zum Energie sparen: Bei Umluft backen und kalt waschen

Die Strom- und Gaspreise steigen und steigen. Sparen ist angesagt – und zwar nicht erst im Winter. Hier ein paar Tipps für den Sommer.

Wäscheständer mit Socken, die mit Wäscheklammern befestigt sind

Lufttrocknen statt den Trockner benutzen: So lässt sich Strom sparen Foto: Michael Gstettenbauer/imago

BERLIN taz | Es ist Sommer, die Heizungen sind aus. Und nach einem heißen Bad dürfte sich derzeit wohl auch kaum einer sehnen. Trotzdem appellieren Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und die Bundesnetzagentur an alle, Gas zu sparen. „Man muss die Lage genau beobachten, gleichzeitig aber alles dafür tun, jetzt schon Gas einzusparen, die Heizung zu optimieren“, sagte etwa ihr Chef, Klaus Müller. „Wir sind ja nicht ohnmächtig. Wir können ja etwas tun.“

Nur was genau? Und warum macht es Sinn, dass Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt schon sparen? Die Antwort auf die letzte Frage ist eine einfache: Alles, was jetzt nicht verbraucht wird, bleibt uns für die Wintermonate. Derzeit sind die deutschen Gasspeicher laut Lagebericht der Bundesnetzagentur zu rund 63 Prozent gefüllt. Das liegt auf einem ähnlichen Niveau wie in den Jahren bis 2019 und folgt dem üblichen Anstieg eines Jahresverlaufs.

Und Wirtschaftsminister Robert Habeck setzt derzeit alles daran, die Gasspeicher möglichst rasch zu füllen. Nur weiß niemand, wie lange russisches Gas noch weiter fließen wird. Doch welche Einsparmöglichkeiten gibt es? Neben kürzer und kälter duschen und den Duschkopf durch eine sparsamere Variante auszutauschen, gibt es eine Reihe von Tipps, die sich bereits jetzt in den Sommermonaten umsetzen lassen.

Heizen: Drei Viertel aller Heizungsanlagen in Deutschland laufen mit Gas oder Öl. Viele haben eine automatische Temperaturvorgabe, die signalisiert, wann die Heizung anspringen soll. Das ist schon mal gar nicht schlecht. Weil dabei aber meist ein Tages-Mittelwert als Grundlage dient, sollte die Temperatur in den Sommermonaten möglichst niedrig eingestellt oder komplett ausgestellt werden. Schon bei einer Voreinstellung von 18 Grad springt die Heizungsanlage an, obwohl es tagsüber warm, nachts aber vielleicht deutlich kühler ist.

Backen: Umluft sorgt im Vergleich zu Ober- und Unterhitze für eine sehr viel bessere Wärmeverteilung im Backofen. Das reduziert die Backtemperatur in der Regel um 20 bis 30 Grad und spart damit rund ein Fünftel an Energiekosten ein. Zudem lassen sich etwa bei Pizza, Blechkuchen oder Brötchen mehrere Bleche gleichmäßig backen. Und auch auf das Vorheizen lässt sich verzichten. Das spart bei jedem Backvorgang rund 20 Prozent Energie.

Waschen: Die meisten heute verkauften Waschmittel sind so gut dosiert, dass warme oder heiße Waschvorgänge oft nicht mehr nötig sind. Die Öko-Waschprogramme unter 30 Grad halbieren den Energieverbrauch im Vergleich zur herkömmlichen 40-Grad-Wäsche. Die größten Energiefresser im Haushalt aber sind Trockner, vor allem die ohne Wärmepumpe. So verbraucht ein Trocknungsvorgang mehr als doppelt so viel Strom wie eine 60-Grad-Wäsche. Warum im Sommer das Trocknen nicht der Luft überlassen? Schaden tut’s niemandem.

Urlaub: Sie fahren ohnehin für ein paar Wochen weg? Warum nicht auch mal Ihren Elektrogeräten eine kleine Pause gönnen? Rechner, Fernsehgeräte, Router und andere Elektro­geräte nicht nur in den Stand-by-Modus einstellen, sondern komplett vom Stromnetz nehmen – das versteht sich fast von selbst, machen dennoch die wenigsten. Und wie wäre es, kurz vor der Abreise auch den Kühlschrank und die Gefriertruhe abtauen zu lassen und offen stehend auszuschalten? Das hat nämlich nicht nur den Nutzen, für die abwesende Zeit keinen Strom zu verbrauchen. Man sollte ohnehin alle halbe Jahre die Kühlgeräte abtauen. Denn das entstandene Eis in den Gefriergeräten verbraucht ebenfalls Energie.

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