Nach Parteitag der Linken: Bleiben oder gehen

Im Wagenknecht-Lager herrscht nach dem Parteitag der Linken Frust. Wird deshalb eine neue Partei entstehen?

Delegierte halten ihre Abstimmungskarten hoch

Mit den Ergebnissen der Abstimmung sind nicht alle zufrieden Foto: Martin Schutt/dpa

BERLIN taz | Nach dem Erfurter Parteitag der Linken herrscht im Lager um die ehemalige Bundestagsfraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht tiefer Frust. Inhaltlich und personell am Wochenende auf ganzer Linie gescheitert, geht es nun um die Frage, ob es für sich noch eine Perspektive in der Linken sieht.

Wagenknecht, die – nach eigenen Angaben aus Gesundheitsgründen – nicht selbst in Erfurt anwesend war, sprach gegenüber der Süddeutschen Zeitung von einem „Affront gegen einen relevanten Teil der Partei, dem man auf diesem Parteitag signalisiert hat, dass er nicht mehr erwünscht ist“. Sie wolle sich nun erst einmal mit Vertrauten und Verbündeten beraten. „Ich denke, wir werden aus dem Aufruf für eine populäre Linke ein organisiertes Netzwerk machen.“

Wie es heißt, ist für Herbst ein Kongress dieser „Populären Linken“ geplant, deren politische Orientierung sich als eine Mischung aus wirtschaftlich traditionslinken und gesellschaftlich eher konservativen Positionen beschreiben lässt.

Ungeklärt ist, ob aus dem anvisierten Netzwerk eine neue Partei entstehen soll. Diskutiert wird darüber jedenfalls. Es sei „alles offen“, schreibt dazu auf Facebook Ex-Linkspartei-Vorstandsmitglied Ralf Krämer, einer der Bun­des­spre­che­r:in­nen der mit Wagenknecht assoziierten Parteiströmung Sozialistische Linke. „Wenn wir vielleicht eine neue Partei gründen wollen, müssen das möglichst viele gemeinsam tun und gut vorbereitet“, so Krämer, der erstmal seinen Linken-Mitgliedsbeitrag reduzieren will. Mit Harri Grünberg und Harald Schindel, dem früheren Büroleiter Oskar Lafontaines, haben zwei andere Ex-Vorstandmitglieder bereits ihren Austritt aus der Linkspartei erklärt.

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