US-Bundesstaat Oklahoma: Wieder Schüsse

In Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma hat ein Mann auf einem Klinikgelände vier Menschen und sich selbst erschossen. Das Motiv ist noch unklar.

Bewaffnete Polizisten bei einem Einsatz.

Bewaffnete Polizisten vor dem Tatort in Tulsa Foto: Michael Noble Jr./reuters

TULSA afp/rtr | Die USA werden erneut von einem tödlichen Schusswaffenangriff erschüttert: In Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma stürmte ein bewaffneter Angreifer am Mittwoch ein Klinikgelände, erschoss vier Menschen und anschließend sich selbst. Die Hintergründe der Tat und die Identität des Angreifers waren zunächst unklar. Der Angriff folgte auf das Schulmassaker von Uvalde in der vergangenen Woche und den rassistischen Angriff in Buffalo am 14. Mai.

„Im Moment haben wir vier tote Zivilisten und einen toten Schützen, von dem wir glauben, dass er sich das Leben genommen hat“, sagte der stellvertretende Polizeichef der Stadt, Eric Dalgleish. Nach seinen Angaben stürmte der Angreifer den Saint Francis Campus, auf dem sich eine Klinik befindet, und hatte ein Gewehr und eine Handfeuerwaffe dabei.

Dalgleish sagte, die Polizei sei nach Eingang der Notrufe sofort zur Stelle gewesen. Der Angreifer sei in den zweiten Stock des Natalie-Gebäudes eingedrungen, in dem sich eine Klinik befindet. Bei ihrem Eintreffen hätten die Polizisten Schüsse aus dem Gebäude gehört. Der gesamte Angriff vom Eingang der Notrufe bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beamten den Schützen stellten, habe etwa vier Minuten gedauert.

Die Identität des Angreifers werde noch weiter überprüft, sagte Dalgleish. Die Zahl der Verletzten war ebenfalls noch unklar. US-Präsident Joe Biden wurde über den Angriff in Tulsa informiert, wie das Weiße Haus mitteilte. Die Behörden hätten Tulsa Unterstützung zugesagt.

Eine Woche nach dem Grundschulmassaker

Eine Abgeordnete von Oklahoma, Melissa Provenzano, würdigte die schnelle Reaktion der Einsatzkräfte. „Es hätte bei Weitem schlimmere Ausmaße haben können“, sagte sie CNN. Zugleich äußerte sie sich bestürzt darüber, dass solche Schusswaffenangriffe in den USA an der Tagesordnung sind.

Der Angriff geschah nur etwas mehr als eine Woche nach dem Massaker in einer Grundschule in Uvalde in Texas, bei dem ein 18-Jähriger 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet hatte. Am Mittwoch war eine der beiden Lehrerinnen bestattet worden, nachdem am Vortag die ersten Kinder zu Grabe getragen worden waren.

Am 14. Mai hatte ein 18-Jähriger in und vor einem Supermarkt in Buffalo im Bundesstaat New York aus rassistischen Motiven mit einem Sturmgewehr zehn Menschen erschossen, fast alle Opfer waren Schwarze. Er wurde nun wegen Terrorismus und Mordes angeklagt. Die Nichtregierungsorganisation Gun Violence Archive hat in diesem Jahr bislang mehr als 200 sogenannte „mass shootings“ verzeichnet, bei denen vier oder mehr Menschen verletzt oder getötet wurden.

Die Vorfälle haben eine neuerliche Debatte über eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA ausgelöst. Dies wird allerdings schon seit Jahren von den Republikanern sowie Demokraten aus ländlichen Gegenden blockiert. Erst am vergangenen Wochenende hatte die mächtige National Rifle Association bei ihrer Jahrestagung jegliche Verschärfung abgelehnt – dabei unterstützt vom Hauptredner, dem Ex-Präsidenten Donald Trump.

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