das wetter: Ambulanz

Hedwig Römper hatte sich ihren Jugendtraum erfüllt und eine eigene Ambulanz gegründet. Nun gondelte sie am Steuer ihres Ford Traunstein, den ein Emblem mit der Aufschrift „Römper’s Gute Ambulanz“ über einem streng blickenden Auge zierte, durch die Stadt, um nach Verletzten, Versehrten und Verunfallten Ausschau zu halten. Bislang verhielt sich die Kundschaft jedoch indifferent, wenn nicht gar ablehnend. Ein renitenter Greis hatte Hedwig tatsächlich mit seiner Krücke geschlagen, als sie ihm in den Kofferraum helfen wollte. Bislang hatte Hedwig erst drei Kranke zur Mitfahrt überreden können. Die waren trotz wortreich geschilderter Malaisen bester Laune und sangen schmutzige Lieder. Just verlangten die Moribunden, nicht etwa wie vereinbart ins Spital, sondern ins Ausflugslokal „Zur Schankschänke an der Schranke“ gebracht zu werden.