5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Man kann mit dem Fahrrad zum Bäcker fahren

Nirgendwo wird die „Zeitenwende“ so sichtbar wie bei den Worten des ADAC-Präsidenten. Ausgerechnet Deutschlands oberster Autolobbyist ruft dazu auf, andere Verkehrsmittel als das Auto zu benutzen. Sprit sparen, Putin schaden. Es sei auch möglich, „zum Bäcker mit dem Fahrrad anstatt mit dem SUV“ zu fahren, so die revolutionäre Erkenntnis. Und: „Für viele Kurzstrecken ergibt die Autofahrt keinen Sinn.“

2 Mastodon ist kein Kälber­futter

Weil der wohl zukünftige Eigentümer des Kurznachrichtendienstes Twitter nicht bei allen Nut­zer*­in­nen gut ankommt, flüchten sie reihenweise – oder tun zumindest so. Alternative Nummer eins ist Mastodon. Was klingt wie ein hochenergetisches Kälberfutter ist anders als Twitter ein dezentrales Netzwerk. Die Handhabung ist komplizierter. Prognose: Setzt sich nicht durch. Vor allem nicht mit diesem Namen.

3 Spionieren hat seine Grenzen

Was genau ein Geheimdienst macht, ist geheim, logisch. Aber die Instrumente sind schon bekannt: Handyortung etwa, Onlinedurchsuchung, V-Leute einsetzen. Und diese Spitzeleien des Inlandsgeheimdienstes „Verfassungsschutz“ verstoßen teilweise gegen die Verfassung. Das hat das Bundesverfassungsgericht am Beispiel des bayerischen Verfassungsschutzgesetzes geurteilt. Der Gesetzgeber muss nun klarere Regeln schaffen.

4 Delfine sind Kriegsteil­nehmer

Einige der Waffen, die im Ukraine-Krieg zum Einsatz kommen, heißen wie Tiere. Es kämpfen aber sogar auch echte Tiere mit. Die russische Marine soll trainierte Delfine einsetzen, die etwa feindliche Taucher abwehren können. Auf Satellitenbildern wurden zwei Unterwassergehege am Hafen von Sewastopol entdeckt. Auch die USA bilden Delfine aus, von einer Waffenlieferung an die Ukraine ist nichts bekannt.

5 Das Patriarchat stirbt doch

In Italien bekamen Kinder bislang immer automatisch den Nachnamen des Vaters – sofern dieser das Neugeborene anerkannte. Gegen diese Regelung kämpften Mütter an, das Verfassungsgericht hat sie nun gekippt. In Deutschland sind wir da schon ein bisschen weiter. Aber auch hier soll das Namensrecht modernisiert werden: Künftig sollen Eheleute ihre Namen zu einem gemeinsamen Doppelnamen verbinden können. Sebastian Erb