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: 1. Mai, Fußballer heraus zum

DDR-Sportler am 1. Mai Foto: imago/Schulze

Was war am 1. Mai 1982? Dieter Hoeneß wird es wissen, denn im DFB-Pokalfinale hatte sich der Stürmer des FC Bayern München am Kopf verletzt, um dann in der 89. Minute durch den blutroten Kopfverband hindurch das Tor zum 4:2-Sieg der Münchner über den 1. FC Nürnberg zu köpfen.

Der 1. Mai lag vor 40 Jahren auf einem Samstag, aber niemand störte sich daran, dass dort im Frankfurt (es waren die Zeiten vor dem „deutschen Wembley“ in Berlin), nämlich im Waldstadion (es waren auch die Zeiten vor der Deutschen Parkbank oder wie das gegenwärtig heißt), ein wichtiges Fußballspiel angesetzt war.

Heute ist alles anders. Auf Wunsch der Sicherheitsbehörden blieb der 1. Mai in diesem Jahr frei von Profifußball. Der Grund ist, so heißt es, weil die Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Polizei entlasten möchte. Auf die Idee, dass die Klubs, die die DFL bilden, das dereinst erstreikte Recht auf einen freien Kampftag der Arbeiterklasse für ihre Angestellten gelten lassen könnten, kommt natürlich niemand.

Noch weniger kommt jemand darauf, dass der 1. Mai als kämpferischer Fußballtag begangen wird. So wie 1926, als zum Spiel der Arbeitersportler des Stettiner BC gegen Gleichheit Weißkirchlitz, es endete 4:1, etwa 2.500 Zuschauer kamen. Neben dem Fußballplatz wehten rote und, so waren die Zeiten damals, schwarz-rot-goldene Fahnen. Kleingärtner der neben dem Sportplatz liegenden Anlage hatten sie aus Anlass des 1. Mai geflaggt.

Müsste nur noch der Dieter Hoeneß mit seinem roten Textil kommen und einköpfen. Dann wäre der 1. Mai wieder so wie früher. (mak)