die wortkunde
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Die Morgenröte symbolisiert im christlichen Glauben Auferstehung und Neubeginn. Auch das leere Grab des Heilands höchstselbst soll mit den ersten Sonnenstrahlen entdeckt worden sein. Das Wort „Ostern“ könnte sich daher vom griechischen „éos“ oder vom altgermanischen „Austrō ableiten, beides bedeutet „Morgenröte“. Doch auch im „Osten“ könnte der Wortursprung liegen, in der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs. Oder war Ostara als die germanische Göttin der Morgenröte die Namens­geberin? Alles Quatsch, sagt der Sprachwissenschaftler Jürgen Udolph. Ihm zufolge stammt das Wort „Ostern“ aus einer heidnischen Tauftradition: Er bezieht sich auf eine nordgermanische Wortfamilie, in der sich die Worte „ausa“ und „austr“ mit „(be)gießen“ übersetzen lassen. Zusammengefasst: Der wahre Ursprung des O-Worts ist fast so gut versteckt wie die Schokoeier vom letzten Jahr.

Frederike Grund