die anderen über einen toten pakt und alternativlose amerikaner
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Die EU-Kommission will dem Defizitsünder Italien bei der Einhaltung des EU-Stabilitätspakts eine Schonfrist bis 2007 gewähren. Dazu schreibt die spanische Zeitung El Mundo: Brüssel versetzt dem EU-Stabilitätspakt den Todesstoß. Was nutzt ein Abkommen, an das sich niemand hält? Es ist ein Faktum, dass der Stabilitätspakt tot ist. Die Achse Paris–Berlin glaubt seit langem nicht mehr an die Politik der Haushaltsdisziplin. Die EU-Kommission ließ sich auf das Spiel der Großen ein und akzeptierte als vollendete Tatsache, dass der Pakt nicht mehr befolgt wird. Nun fehlt ihr jede moralische Autorität, ein Land wegen Nichtbefolgung zu bestrafen.

Zur Rede von US-Präsident George W. Bush zur Lage im Irak schreibt die Basler Zeitung: Von einer stabilen Ordnung scheint der Irak so weit entfernt wie nach der Eroberung Bagdads vor 25 Monaten. Noch immer kämpfen 130.000 US-Soldaten im Land, fast jederzeit dem Tod ausgesetzt. Dass in den USA Skepsis und Zweifel wachsen und das Gespenst von Vietnam umgeht, darf niemanden verwundern. Auf einen langen, harten, opferreichen Kampf hatte der Präsident seine Landsleute nie vorbereitet. Eine Mehrheit mag den Krieg inzwischen für einen Fehler halten. Doch die Sache ist zu verfahren, um alles hinzuschmeißen. Weil die Alternative fehlt.