Bauern suchen Frauen

PROVINZ Trockene Dialoge und lebenstüchtige Frauen in „Butter bei die Fische“ (20.15 Uhr, ZDF)

„Wenn de weißt, wat de willst, musst de machen, dat de hinkommst!“ Und die vier Ruhrpott-Frauen in „Butter bei die Fische“ wissen, was sie wollen: einen Mann. Da kommt die Zeitungsannonce, die Dorfpfarrer Petersen für drei schwer vermittelbaren Landwirte aufgegeben hat, gerade recht. Mit einem geklauten VW-Bus geht es nach Toestrup in die holsteinische Provinz. Hier versucht nun vor allem Petra, die gerade ihren Job als Gabelstaplerfahrerin verloren hat, ihre Freundinnen an den Bauern zu bringen, um die Kupplerprovision von Petersen zu kassieren. Der hat wiederum eigene Sorgen: Die Kirche muss renoviert werden, doch das Geld fehlt.

Der gebürtige Kieler Lars Jessen zeigte schon in seinen Filmen „Am Tag als Bobby Ewing starb“ und „Dorfpunks“ einen liebevollen Blick auf Norddeutschland. Mit großer Zuneigung zur schnoddrigen Mundart und der vordergründigen Steifheit der Menschen gelingt ihm mit „Butter bei die Fische“ eine amüsante Komödie. Der Kontrast der agilen Städterinnen zur Einsilbigkeit der Landleute führt zu teilweise grandiosen Dialogen und trockenen Pointen. Besonders Ulrike Kriener überzeugt als schlagfertige Lebenskünstlerin Petra, die durch ihren Charme auch Pfarrer Petersen beeindruckt. Der avanciert seinerseits zur heimlichen Hauptfigur des Films, hin- und hergerissen zwischen Verantwortungsgefühl und der eigenen Lust auf das Leben. JÖRN MEYN