IS-Anführer bei US-Angriff in Syrien getötet

US-Präsident Biden vermeldet Tod des Terrorchefs Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi

US-Soldaten haben bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens den Anführer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) getötet. Er habe den Einsatz in der vergangenen Nacht gegen Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi angeordnet, erklärte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag. Das Vorgehen habe „die Welt zu einem sichereren Ort gemacht“, so Biden. Der US-Präsident erklärte, alle Soldaten seien sicher von dem Einsatz zurückgekehrt.

US-Medienberichten zufolge waren Spezialkräfte im Schutz der Dunkelheit mit Hubschraubern an den Einsatzort geflogen. Als das Militär auf sein Wohnhaus vorrückte, soll al-Kuraschi einen Sprengsatz gezündet haben, der ihn und seine Familie tötete. Die US-Regierung veröffentlichte bei Twitter ein Foto, das Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris den Angaben zufolge dabei zeigte, wie sie den „Anti-Terror-Einsatz“ mitverfolgten.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei der Luftlandeoperation insgesamt 13 Menschen getötet, darunter vier Kinder. Die Gefechte dauerten bis in die Nacht an. Zudem seien Ziele nördlich der Region Idlib bombardiert worden.

Anwohner berichteten einem dpa-Fotografen in Syrien am Donnerstag, die Gefechte rund um das Haus hätten rund drei Stunden gedauert. Über den getöteten IS-Anführer war nur wenig bekannt. Der Mann soll ursprünglich aus der syrischen Stadt Aleppo stammen.

Das Ziel des US-Militäreinsatzes befand sich nur wenige Kilometer von dem Ort entfernt, wo US-Spezialkräfte 2019 den damaligen IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi getötet hatten. Die Rebellenhochburg Idlib wird von Islamisten kontrolliert, die gegen die Regierung Baschar al-Assads kämpfen. (dpa, taz)