Massenklage gegen TÜV Süd

1.200 brasilianische Klä­ge­r:in­nen nach tödlichem Dammbruch

TÜV Süd sieht sich im Prozess um seine Rolle beim Dammbruch in Brasilien nun mehr als 1.100 Klä­ge­r:in­nen gegenüber. Der Prozess, der im September vor dem Landgericht München I mit sieben Klägern begonnen hatte, wird deshalb neu aufgerollt. Der Klage hätten sich inzwischen 1.170 Parteien angeschlossen. Die Schadenersatzforderungen gegen den TÜV Süd dürften damit nach oben schnellen. Der Bruch des durchweichten Damms, aus dem sich eine giftige Schlammlawine ergoss, hatte 270 Menschen das Leben gekostet. Klägeranwalt Jan Spangenberg hatte bereits angedeutet, dass er weit mehr Geschädigte – zumeist Angehörige von Opfern – vertrete. Deren Forderungen könnten Spangenberg zufolge in die Milliarden gehen. Die brasilianische TÜV Süd Bureau hatte noch vier Monate vor dem Unglück bestätigt, dass der Damm sicher sei. Das sei ein Gefälligkeitsgutachten für den Betreiber gewesen, so der Vorwurf. (rtr)