Einsame
Orte

Allein zu Hause

2040 wird fast jeder vierte Mensch in Deutschland alleine leben, zeigt eine Prognose des Statistischen Bundesamtes. Denn derTrend zum Einpersonenhaushalt hält an, vor allem unter jungen Männern und älteren Frauen. 2019 lebten etwa 17,6 Millionen Menschen in Deutschland alleine, das sind 30.000 mehr als 2018. 2040 sollen es voraussichtlich 19,3 Millionen sein.

Auf der Insel

Schroffe Felsen, sattgrünes Gras, drumherum der Atlantische Ozean. Die kleine Vulkaninsel Tristan da Cunha gilt als abgelegenste Insel der Welt. Nach Südafrika sind es 2.816 Kilometer, nach Südamerika 3.360, zur nächsten bewohnten Insel 2.400. Knapp 300 Menschen wohnen auf Tristan da Cunha. Und werden von zehn Schiffen pro Jahr versorgt. Einen Flughafen gibt es nicht.

In der Höhle

Der französische Geologe Michel Siffre verbrachte 1972 fast sieben Monate alleine ohne Uhr in einer Höhle. Nach etwa drei Monaten drehte er durch. Er hatte Panik, wollte sich sein Bein brechen oder umbringen. Psychisch sei es die Hölle gewesen, sagte er nach dem Projekt. Auch letztes Jahr haben fünfzehn Freiwillige für ein Forschungsprojekt vierzig Tage und Nächte in einer Höhle in den französischen Pyrenäen verbracht – ohne Handys, Uhren und Tageslicht. Die Zeit verging für sie erstaunlich schnell. Aber sie waren auch nicht alleine.

Im Knast

Hinter dicken Mauern: Gefängnisinsassinnen und -insassen, die sich einsam fühlen, seien häufiger von Depressionen, Hoffnungslosigkeit und suizidalem Verhalten betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, bei der die Daten von sechzig Insassen einer südaustralischen Untersuchungshaftanstalt ausgewertet wurden.

Im Internet

Nur ein Klick von Freundinnen und Freunden entfernt: Facebook und Co werben damit, Menschen zu vernetzen. Doch eine US-amerikanische Studie von 2017 kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen, die mehr als zwei Stunden am Tag auf sozialen Medien verbringen, eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit haben, sich einsam zu fühlen, wie Menschen, die maximal eine halbe Stunde am Tag damit verbringen. Betroffen sind vor allem Nutzer und Nutzerinnen, die sich vorher schon einsam fühlten.

In der Pandemie

Die soziale Isolation während der Pandemie hat Einsamkeit begünstigt. Etwa 31 Prozent der Befragten gaben in einer Studie der Universität Bremen an, dass sie sich während der Coronapandemie einsamer fühlten, vor allem jüngere Menschen. Fast 20 Prozent berichteten von einer starken gesundheitlichen Belastung. Vor der Pandemie fühlten sich knapp 11 Prozent mehrfach pro Woche oder täglich einsam, seit der Pandemie sind es fast 27 Prozent.