meinungsstark
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Der katholische Staat im Staate?

„Initiative #outinchurch: Christlich, queer, arbeitslos?“,

taz vom 25. 1. 22

In der TV-Doku „Wie Gott uns schuf“ (ARD Mediathek) wird offengelegt, wie menschenverachtend und rechtswidrig die katholische Kirche gegen LBGT+ Menschen bis zum heutigen Tage vorgeht. Noch heute zahlt der Staat Gehälter von Kindergärtnerinnen, Lehrern, Ärzten und Priestern bis hin zu den Oberhirten der deutschen Bistümer. Und das, obwohl alle deutschen Bistümer zusammen über ein geschätztes Vermögen von über 22,87 Milliarden Euro verfügen. Warum alimentiert der deutsche Staat noch immer die katholische Kirche in diesem Umfang bei diesem horrenden Vermögen? Wie kann es sein, dass die katholische Kirche noch im Jahre 2022 quasi als Staat im Staate agieren kann? Wie kann es sein, dass Kirchenrecht geltendes Bundesrecht bricht, indem LBGT-Menschen in der katholischen Kirche diskriminiert und verdrängt werden? Auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und die Regierung müssen mehr Antworten geben über die Diskrepanz zwischen Bundesrecht und Kirchenrecht. Und die Finanzierung der katholischen Kirche gehört endlich auf den Prüfstand gestellt und einer zeitgemäßen Reform unterzogen. Rudolf Schlehahn, Berlin

Die kleingeredete Gefahr: Atomkraft

„Mut zum Befreiungsschlag“, taz vom 25. 1. 22

Ob Atomkraft klimaneutral ist – diese Frage fühlt sich für mich so an, als ob man die Schwere eines Mordes in Litern von Blut bewerten will. Geht es allen Befürwortern primär um Energieversorgung? Haben nukleare Waffen dabei keine Bedeutung? Wie viel Plutonium reicht aus, um eine Großstadt zu vergiften? Wie viele Hunderttausend Jahre beträgt die Halbwertzeit der Brennstäbe? Wie viele Menschen sterben, wenn alte Meiler wie Cattenom explodieren? Darum geht es.

Dirk Hansen, Sarstedt

Erschreckende Stille: Afghanistan

„Afghanistan unter den Taliban: Frauen kämpfen in der ersten Reihe. Protest gegen Zwangsverschleierungen in Kabul und Berichte aus drei Städten über Festnahmen, Verschwindenlassen und Morde“, taz vom 21. 1. 22

Es herrscht eine erschreckende Stille um die Not der Menschen und vor allem der Frauen in Afghanistan. Es kann nicht sein, dass eine Pandemie mit überschaubaren Folgen unser Land so in Schock versetzt, dass über weit größere Not kaum noch berichtet wird. Ich vermisse auch in den Sportmedien Berichte über Sportlerinnen in Afghanistan. Der olympische Geist darf sich doch auch mal zwischen den Spielen regen, wenn Sportskameradinnen in einem Land nicht mehr alleine vor die Haustür dürfen oder als Gesichter ihrer Sportart, aus Medien bekannt, jetzt Todesangst haben, dass sie wegen Propaganda für einen unislamischen Lifestyle bestraft werden, und sich verstecken müssen. Aber wenn man Verbände im Spitzensport anschreibt, bekommt man keine Antwort oder wird freundlich an den DOSB oder das Sportreferat des Auswärtigen Amtes verwiesen, weil man „nicht zuständig“ sei. Zuständigkeitsprüfung bei Hilfen für bedrohte Sportlerinnen! Das sagt alles und erinnert mich an das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, nur selbst der macht sich rar. Wer hört hier noch diese Stimmen? Friedrich Haas, Bielefeld

Erschreckende Eskalation: Ukraine

„Westlicher Druck zeigt Wirkung: Putins bester Admiral zurückgetreten“, taz vom 24. 1. 22

Marine-Inspektor Schönbach ist ein erfahrener Realist. Ich denke, dass er recht hat. Ich habe bis 1969 in Prag gelebt, 1968 den „Prager Frühling“ 16-jährig in aller Härte erlebt. Auch ukrainische Panzer waren in der Tschechoslowakei! Die jetzige Kriegsrhetorik ist beängstigend und erzeugt Aggressionen. Erinnern Sie sich, wie die deutsche Vereinigung möglich wurde, welche Verträge unterschrieben wurden. Und wie diese nun systematisch gebrochen werden. Wir brauchen keinen Krieg, sondern dringend eine Deeskalation! Eva Bölke, Passau