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Schützt Kiffen vor Infektion mit Corona?

Laut einer neuen Studie aus den USA enthält Cannabis Wirkstoffe gegen das Coronavirus. Die Nachricht ist nun Anlass, in den sozialen Medien zu verbreiten, Kiffen könnte einer schweren Covid-19-Erkrankung vorbeugen und die Inzidenzen senken.

Richtig ist:

Ein Team aus Wis­sen­schaft­le­r:in­nen der Oregon State University hat am 10. Januar eine Studie veröffentlicht und erklärt darin, dass zwei Säuren, die in Cannabis enthalten sind, das Eintreten von Sars-CoV-2 in die Zellen verhindern. Es handelt sich um Cannabigerolsäure (CBGA) und Cannabidiolsäure (CBDA). Sie binden sich an das Spike-Protein des Virus und verhindern so, dass es an menschliche Zellen andockt.

Die beiden Säuren, ist das Forschungsteam überzeugt, wirken nicht nur prophylaktisch gegen die Infektion, sondern lindern auch in beschränktem Rahmen Symptome bei einer bereits ausgebrochenen Erkrankung. Eine Impfung ersetzen können sie nicht.

Ein Grund, nun zu Joints oder Haschkeksen zu greifen, um sich gegen Corona zu schützen, ist das aber nicht. Beim Erhitzen werden CBDA und CBGA weitgehend in neutrale Verbindungen umgewandelt, sagen die Wissenschaftler:innen. Damit verlieren sie ihre Wirkung gegen das Virus. Zudem haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschung auch nur an der Alpha- und Beta-Variante des Corona­virus durchgeführt. „Wir hoffen, dass sich die Ergebnisse auch gegen andere Varianten wie Omikron bestätigen“, wird der Leiter der Studie, Richard van Breemen, im Wissenschaftsmagazin Eurekalert zitiert.Shoko Bethke