das detail
: Jugend, die

Süße 16: Paul Wanner beim Schnuppern von Bundesligaluft Foto: dpa

Ob Paul Wanner später einmal sagen wird, dass die Coronapandemie das große Glück seines Lebens gewesen ist – man weiß es nicht. Eines steht allerdings fest: Der junge Bursche, der am Freitag sein Debüt in der Bundesliga in einem Alter von gerade einmal 16 Jahren und 15 Tagen gab, wäre beim Rückrundenauftakt des FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach (1:2) wohl nicht zum Zug gekommen, wenn nicht die halbe Mannschaft des Meisters in coronabedingte Isolation geschickt worden wäre. Gute Fußballer in Wanners Alter hat es schon immer bei den Bayern gegeben. Die wenigsten haben es je auf den Platz bei einem Bundesligaspiel geschafft.

Durch die pandemiebedingten Engpässe in den Kadern spült es nun Talente an die Oberfläche, die andernfalls vielleicht nie wirklich entdeckt worden wären. Für Leipzig hat am Wochenende ein gewisser Sidney Raebiger gespielt. Der ist nur 8 Monate und 7 Tage älter als Wanner. Mit Zidan Sertdemir und Iker Bravo hat Bayer Leverkusen in dieser Spielzeit auch schon zwei 16-Jährige aufs Feld geschickt. Im Gegensatz zu Wanner und Raebiger wird die beiden indes keiner als Eigengewächse bezeichnen können.

Sertdemir hat das Kicken in Dänemark gelernt und Bravo kommt aus der Fußballschule des FC Barcelona. Die beiden stehen für den Trend in der Liga, sich auf dem internationalen Markt nach begabten Bubis umzusehen. Beim FC Augsburg hat man das jetzt auf die Spitze getrieben. Für den hat der 18-jährige US-Amerikaner Ricardo Pepi am Samstag sein Debüt gegeben. 17 Millionen Euro hat der Klub für den Buben aus Texas gezahlt. (arue)