Sie sind schon in Portugal

A. Baerbock in „Die Russen kommen“, Teil 2

SchnittigerAbgang foto: ap

Neulich von Annalena Baerbock geträumt. Sie stand mopsig in meinem Wohnzimmer, beschwerte sich, dampfte dann beleidigt ab. So ungefähr muss sich der russische Außenminister gefühlt haben, als sich die kecke Grüne zum Staatsbesuch eingefunden hatte. Ob das alles geholfen hat? Man weiß es nicht. Unterdessen greift die Angst vor den Russen um sich: Nie war sie so groß wie heute, jedenfalls ist sie so groß wie seit 1945 nicht mehr, als der Russe letztmals in die Mitte Europas vorrückte … Selbst in Schweden, so ist der sonst doch immer so gut informierten österreichischen Postille Heute von vorvorgestern zu entnehmen, bereitet man sich auf die Russen vor. So rollen Panzer durch Gotland, weil die Russen ja auch durch die Ostsee kommen könnten … Vereinzelt sind die Russen sogar schon hier und da an Land gesichtet worden, nicht nur an der Seite der Großadmirälin Annalena, sondern lokal sogar bis in die südlichen Spitzen der Festung Europa hinein! „Sonnen“ wollen sie sich, die Russen, die unterdessen die portugiesische Südküste stürmen, die so ähnlich heißt wie diese Tropenpflanze, also Agape oder so ähnlich, „sonnen“ und „eine gute Zeit haben“, das sind die Codewörter, auf die unsere Angstgesellschaft, die seit ewig und drei Coronawellen nicht mehr an der Algarve war, natürlich nicht reinfällt. Aber worum geht es den Russen dann? Fragen wir dpa: „Der Westen befürchtet“, so die verlässliche Agentur, „dass es zu einem russischen Einmarsch in die Ukraine kommen könnte. Moskau weist darauf hin, es handele sich um eigene Truppen auf eigenem Staatsgebiet.“ Natürlich! Solange die Russen nämlich nicht kommen, kommen sie nicht! Sondern bleiben da, wo sie herkommen: bei sich selbst! Auch nicht die schlechteste Eigenschaft, will man meinen. Könnte sich der Westen eine Scheibe von abschneiden … Annalena Baerbock ist auch zuerst in die Ukraine gereist, bevor sie zu den Russen kam. Wie Reuters zweitverwertete, „betonte Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba, wie jung beide doch seien“. Dagegen sehe der Russe alt aus! Außer an der Algarve.