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: Neue Chefin fürs Parlamentsbüro

Das Parlamentsbüro der taz ist Teil der Inlands-Redaktion und doch eine Einheit für sich. Zwar hat in Pandemiezeiten der Reiz des Büros in der Bundespressekonferenz, in Fußweite vom Bundestag, abgenommen. Auch dort passiert ja nicht mehr viel physisch. Außerdem können es die Croissants in der taz-Kantine in der Friedrichstraße längst mit denen des Bistros in der Bundespressekonferenz aufnehmen.

Doch hat es eben einen eigenen Zauber, für die Parteiberichterstattung über die verregneten Marktplätze des Wahlkampfs und durch die muffigen Hallen der Parteitage zu ziehen. Und was geht schon über eine halbe Nacht in der zugigen Vorhalle des Willy-Brandt-Hauses, wenn die SPD-Führung sich nicht einig wird?

All diesen Reizen ist nun auch die bisherige Doppelspitze der Inlands-Redaktion erlegen: Anna Lehmann und Tobias Schulze wechseln ins Parlamentsbüro. Anna Lehmann übernimmt dort die Leitung, die vor ihr Ulrich Schulte innehatte, der als Sprecher in das Umweltministerium gewechselt ist. Lehmann wird (zusammen mit Stefan ­Reinecke) die SPD ins Auge fassen, aber auch Finanzen und Sozialpolitik – also alles, was mit Umverteilung zu tun hat.

Die Zuständigkeit für die Grünen, die zuvor ebenfalls bei Uli Schulte lag, übernimmt Tobias Schulze, der sich außerdem verstärkt der Außen- und Verteidigungspolitik widmen wird.

Das Parlamentsbüro der taz wächst damit zum stärksten aller Zeiten heran, was natürlich mehr Verantwortung für Fach­themen neben der Beobachtung von parteilichen Machtspielen mit sich bringt.

Die Ampelkoalitionäre dürfen sich jedenfalls jetzt ebenso warm anziehen wie die Oppositionsfraktionen – keine Be­wegung und kein Referentenentwurf wird uns mehr entgehen. uwi