Gegen die Wand

Weltweit steigen wegen Omikron die Coronafälle rasant an. Fünf taz-Korrespondent*innen berichten, wie schlimm die Lage vor Ort tatsächlich ist – und wie die Politik darauf reagiert

Rekordhitze und Rekordinzidenz: Argentinien befindet sich mitten in den Sommerferien, der Strand von Pinamar ist trotz Omikron sehr gut besucht Foto: Rodrigo Abd/ap

Von Felix Lee

Omikron beherrscht die Welt. Auf allen Kontinenten schießen die Infektionszahlen in die Höhe. Inzidenzen von 3.000, 4.000, gar 10.000 sind in einigen Ländern zur Normalität geworden. Allein in der vergangenen Woche ist die Zahl der neuen Coronavirusfälle nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um 20 Prozent auf mehr als 18 Millionen gestiegen. Und das sind nur die offiziellen Zahlen. In New York ist inzwischen fast je­de*r vierte Ein­woh­ne­r*in mit Omikron infiziert.

Die Dunkelziffer dürfte noch sehr viel höher liegen. Die Omikron-Variante ist sehr viel ansteckender als die vorherigen Varianten, nicht zuletzt aufgrund der Impfungen bei den meisten aber milder im Verlauf. Viele erfahren gar nicht, dass sie sich mit Omikron infiziert haben, tragen das Virus aber dennoch weiter. Den stärksten Anstieg verzeichnete die WHO in Südostasien, wo sich die Zahl der Neuinfektionen um 145 Prozent im Vergleich zur Vorwoche steigerte. Im Nahen Osten lag der Anstieg bei 68 Prozent. In Nord- und Südamerika hat sich der Anstieg mit einem Plus von 17 Prozent verlangsamt, ebenso in Europa mit 10 Prozent.

In Afrika sind die Fälle gar um fast ein Drittel zurückgegangen – trotz vergleichsweise niedriger Impfquoten. Während in den meisten reichen Ländern eine Quote doppelt und dreifach Geimpfter bei 70 Prozent und aufwärts erreicht ist, liegt die Impfrate in einigen Ländern Afrikas weiter unter 15 Prozent. Die Zahl der weltweiten Todesfälle blieb mit rund 45.000 ähnlich hoch wie in der Vorwoche.

Wis­sen­schaft­le­r*in­nen erklärten vergangene Woche, dass es auch in den USA und in Großbritannien erste Anzeichen dafür gebe, dass die durch die Omikron-Variante ausgelösten Ausbrüche dort ihren Höhepunkt erreicht haben könnten und die Fälle bald stark zurückgehen könnten. Inzwischen äußern auch immer mehr Ex­per­t*in­nen die Hoffnung, Omikron könnte das Ende der Pandemie einleiten.

Wenn innerhalb kurzer Zeit sich so viele infizieren, der Verlauf aber angesichts der Impfungen vergleichsweise mild verläuft, wird es in weiten Teilen der Bevölkerung zumindest eine Grund­immunisierung geben. Die Pandemie könnte auf eine Endemie zurückgestuft werden. Das Virus wäre dann zwar nicht verschwunden, die Gesundheitssysteme aber nicht mehr überlastet.

Die Länder gehen sehr unterschiedlich mit Omikron um. Während die Regierungen in den USA, Großbritannien, aber auch in Dänemark und den Niederlanden abgesehen von Maskenpflicht und Abstandsregeln auf allzu harte Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens verzichten und Spanien trotz hoher Infektionszahlen die meisten Maßnahmen gar aufgehoben hat, halten einige Länder in Ostasien weiter an strengen Ein- und Quarantänebestimmungen fest.Vor allem China hält mit brachialen Methoden an der Zero-Covid-Strategie fest. Lieferketten weltweit sind von diesen Schließungen getroffen.

Auch wenn in einigen Regionen ein Abflauen des Infektionsgeschehens zu beobachten ist – WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus warnt davor, Omikron als milde Krankheit zu verharmlosen. Auch Omikron könne zu schwereren Erkrankungen oder Krankenhausaufenthalten führen und die Gesundheitssysteme überlasten: „Wir sind besorgt über die Auswirkungen, die Omikron auf das bereits erschöpfte Gesundheitspersonal und die überlasteten Gesundheitssysteme hat.“

China

China konnte mit seiner „Null Covid“-Politik bislang einen epidemiologisch beachtlichen Erfolg einfahren, auch wenn dieser für eine Minderheit innerhalb der Bevölkerung mit teils erheblichen Opfern verbunden war. Die Lockdowns, Grenzschließungen und Massentestungen haben jedoch dazu geführt, dass die täglichen Infektionszahlen über lange Strecken praktisch eingedämmt werden konnten. Das Virus spielte im Alltag der Menschen kaum eine Rolle mehr.

Doch mit jeder ansteckenderen Virusmutation mussten die Behörden schneller und härter reagieren, um die Strategie aufrechterhalten zu können. Das ist ganz augenscheinlich auch bei Omikron der Fall. Doch ob die neue Variante für die Volksrepublik nur eine weitere Verschärfung der Lage darstellt oder diese gar zum Kippen bringt, lässt sich noch nicht seriös beantworten. Während Christian Drosten – und weitere internationale Virologen – in Interviews behauptet haben, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis Omikron auch China überrollt, bezeichnet die Regierung in Peking das Reich der Mitte nach wie vor als „uneinnehmbare Festung“.

Fakt ist: Derzeit gibt es in so vielen Städten und Landesteilen lokale Infektionsstränge wie seit dem Abebben der ersten Welle im Frühjahr 2020 nicht mehr. Rund ein halbes Dutzend Provinzen haben bereits Omikron-Fälle registriert.

Gleichzeitig jedoch sind die Infektionszahlen noch sehr gering. Am Donnerstag meldete die nationale Gesundheitskommission lediglich 43 lokale Ansteckungen, was einen deutlichen Abwärtstrend zu den Zahlen der letzten Tage und Wochen darstellt. Das Stadium des exponentiellen Wachstums des Virus konnte also bislang verhindert werden.

Dafür werden jedoch neben den schmerzhaften Lockdowns immer absurdere, wissenschaftlich kaum begründbare Maßnahmen getroffen: In Peking haben die Behörden etwa dazu aufgerufen, aufgrund potenziell kontaminierter Oberflächen keine Pakete mehr aus dem Ausland zu bestellen. Und in Hongkong wurden Tausende Hamster ­gekeult, nachdem einige der Nagetiere positiv auf das Virus getestet wurden. Mehr noch: Die einst internationale Finanzmetropole ist mittlerweile derart abgeschottet wie kaum ein anderer Ort auf der Welt. Die international Einreisenden eines Tages würden mittlerweile in einen einzigen Flughafen-Shuttlebus passen.

Fabian Kretschmer, Peking

Israel

Kaum ein Land hat so konsequent darauf gesetzt, sich aus der Krise zu impfen, wie Israel. Doch auch hier verändert die extrem ansteckende Omikron-Variante die Regeln. Zumindest vorübergehend. Schließlich helfen die Impfungen zwar gegen einen schweren Verlauf, aber kaum gegen eine Infektion. Und Schnelltests im Hausgebrauch haben in Israel bis vor Kurzem so gut wie keine Rolle gespielt.

Anders als in Deutschland haben sich Israelis bisher nicht noch einmal schnell getestet, bevor sie eine Freundin auf einen Kaffee treffen. Das dürfte auch daran liegen, dass ein einzelner Test in der Drogerie umgerechnet zwischen 7 und 18 Euro kostet.

In Sachen Tests zeichnet sich nun aber ein Strategiewandel ab: Gesundheitsminister Nitzan Horowitz und Ministerpräsident Naftali Bennett haben angekündigt, in der nächsten Woche 25 Millionen Schnelltests umsonst an Haushalte zu verteilen. Das Motto der neuen israelischen Regierung, die seit Juni das Land anführt, verändert sich allerdings nicht: möglichst keine Einschränkungen des Alltags, trotz Omikron.

Dieser Alltag kann angesichts der riesigen Zahl von Erkrankten und Menschen, die sich in Quarantäne befinden, allerdings nur mit Mühe aufrechterhalten werden. Also werden Infektionsschutzmaßnahmen, die bis vor Kurzem noch streng überwacht wurden – mitunter mit Hilfe des Innengeheimdienstes und Handyüberwachung –, nun eingedampft: Die Quarantänezeit für Infizierte hat die Regierung in dieser Woche auf 5 Tage reduziert. Bei Kontakt zu Infizierten kann man sich seit zwei Wochen zu Hause selbst mit einem Schnelltest testen, weil die PCR-Test-Kapazitäten nicht mehr ausreichen. Vor Omikron war das undenkbar.

Omikron fegt buchstäblich durch Israel. 71.000 Neuinfektionen hat das israelische Gesundheitsministerium zuletzt gemeldet. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl, wären das in Deutschland 640.000. Tatsächlich aber dürften die Zahlen laut dem Leiter des Gesundheitsministeriums Nachman Ash zwei- oder drei-mal so hoch sein. Denn das Land ist mit PCR-Tests an seine Grenzen gestoßen, sodass seit zwei Wochen nur noch über 60-Jährige die verlässlichen Tests erhalten. Der Rest der Bevölkerung wird nur noch per Antigentest getestet.

Die Krankenhäuser sind bis zum Bersten gefüllt. Gleichzeitig meldet das Jerusalemer Hadassah Medical Center, dass fast jeder zehnte Mitarbeiter in den zwei Jerusalemer Krankenhäusern an dem Coronavirus erkrankt ist und damit ausfällt. Hinzu kommen noch diejenigen in Quarantäne.

Wirklich schwere Fälle gibt es allerdings bisher verhältnismäßig wenige. Laut Ash befänden sich derzeit 526 Pa­ti­en­t*in­nen in ernstem Zustand im Krankenhaus. Im letzten Januar, kurz bevor Israel seine Impfkampagne startete, waren es 1.200. Um zu sehen, ob Israel mit seiner Strategie scheitert oder nicht, wird man bis zum Ende der nächsten Woche abwarten müssen. Schätzungen zufolge wird die Omikron-Welle in der nächsten Woche ihren Höhepunkt erreichen.

Judith Poppe, Tel Aviv

Argentinien

Das Land ist mitten in den Sommerferien. Hunderttausende drängeln sich an den Stränden der Badeort entlang der Atlantikküste. Auf den abendlichen After-Beach-Partys rücken die Jugendlichen eng zusammen, wissend um das Virus, aber doch meist ohne Schutzmasken. Auch in den Tourismuszentren im Landesinneren herrscht Hochbetrieb. Fiestastimmung für die zirkulierenden Coronavirusvarianten. Aktuell gibt es 900.000 aktive Fälle.

Nach der Meinungen der hiesigen In­fek­tio­lo­gen*in­nen befindet sich Argentinien gegenwärtig in einer Übergangsphase, in der die Delta-Variante von der Omikron-Variante abgelöst wird. Bisher werden Omikron-Fälle vor allem aus der zentral­argentinischen Provinz Córdoba gemeldet. Mit Urlaubsreisenden dürfte sie früher oder später in die letzten Winkel vordringen. Dominiert Omikron einmal landesweit, werden die Zahlen der täglich gemeldeten Neuinfizierten noch kräftiger ansteigen. Schon am 9. Januar wurde Argentinien in Deutschland als Hochrisikogebiet eingestuft.

Am 17. Januar betrug die Sieben-Tage-Inzidenz in Argentinien schon 1.720 – der mit Abstand höchste Wert in ganz Südamerika. Am 17. Dezember hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei gerade mal 57 gelegen. Der Durchschnitt der Neuinfektionen der letzten 7 Tage beläuft sich auf 112.000 pro Tag.

Und auch die Todeszahlen sind horrend: In den vergangenen zwei Wochen sind über 1.000 Personen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Am Mittwoch wurde mit 208 Todesfällen die höchste Zahl seit dem 13. September 2021 gemeldet. Seit Pandemiebeginn sind es damit 118.628 Personen. Die Intensivbetten sind aktuell zu knapp über 40 Prozent belegt. Rund 75 Prozent der gut 45 Millionen Ar­gen­ti­nie­r*in­nen haben zwei Impfdosen erhalten, 21 Prozent sind geboostert.

Aber nicht nur, weil die Todeszahlen bisher relativ niedrig geblieben sind und die Auslastung der Intensivstationen im grünen Bereich ist, ­halten sich die politisch Verantwortlichen mit Ein­schränkungen zurück. Argentinien durchlebte im Jahr 2020 einen der weltweit längsten Lockdowns mit immensen sozialen und wirtschaftlichen Folgen.

Hatte Präsident Alberto Fernández zu Beginn sämtliche Präventionsmaßnehmen noch persönlich verkündet, vermeidet der Präsident seit Wochen das Thema Corona und überlässt alles Weitere seiner Gesundheitsministerin und den Provinzregierungen. Noch will niemand mit Verboten oder Einschränkungen die Feriensaison ruinieren, zumal sie von den Urlaubenden ohnehin nicht befolgt werden würden.

Jürgen Vogt, Buenos Aires

Südafrika

Als am 25. November südafrikanische For­sche­r*in­nen weltweit zuerst die neue Virusvariante Omikron entdeckten und ihre Erkenntnisse umgehend öffentlich machten, gab es nicht zuerst Anerkennung und Zusammenarbeit, sondern panikgetriebene Flugverbote und Sanktionen. Nach einer anfänglichen Verdoppelung der Infektionszahlen auch in Südafrika auf knapp 40.000 Fälle täglich gingen diese Zahlen bereits Mitte Dezember zurück auf gegenwärtig unter 5.000 Neu­infektionen pro Tag.

Wie Fachleute vermuten, vor allem aus drei Gründen: Omikron ist zwar ansteckender als frühere Varianten (98 Prozent der jetzigen Infektionen in Südafrika basieren auf Omikron), jedoch mit weniger schweren Krankheitsverläufen (32 Prozent statt 63 Prozent in der Delta-Welle). Dann ist der Anteil von Menschen, die durch bereits überstandene Corona-Infektionen geschützt sind, die aber nicht immer erkannt wurden, höher als bisher vermutet. Schließlich ist hierzulande gegenwärtig Sommer, und Menschen können mehr draußen sein.

Dies ist gut, obwohl die Impfquote in Süd­afrika mit fast 28 Prozent noch lange nicht das Ziel von zwei Dritteln der Bevölkerung erreicht hat. Auch deshalb werden Pläne für eine eigene Impfstoffproduktion weiter ernsthaft verfolgt. Wichtig bleibt auch die Impf-Aufklärung, gerade in armen Gebieten. Immerhin können seit dem 8. Januar Menschen, deren zweite Impfung ein halbes Jahr zurückliegt, in Südafrika kostenlose Booster-Impfungen erhalten.

Omikron hatte vor allem schlimme wirtschaftliche Folgen, selbst wenn die meisten Flugverbote inzwischen wieder aufgehoben sind. So gingen im für das Land wichtigen Tourismus die Buchungen für diese Saison um 80 Prozent zurück, was zu erneuten Schließungen von Hotels und Restaurants sowie existenziellen Verlusten in Tierparks und anderen Attraktionen führte, die erstmals seit März 2020 wieder auf Gewinne hofften.

Noch vor Ende 2021 hob Präsident Cyril Ramaphosa fast alle Lockdown-Regeln, einschließlich nächtlicher Ausgangssperren, auf, um vielen Geschäften ein Überleben zu ermöglichen. Dies führte bislang zu keinem neuen Anstieg täglicher Infektionen, wenngleich Ex­per­t*in­nen die Entwicklung aufmerksam verfolgen. Falls die Zahlen in den Wintermonaten ab April wieder steigen, werden sie bestimmt Alarm schlagen.

Lutz van Dijk, Kapstadt

Großbritannien

Erleichterung auf der Insel. Endlich gehen die Coronafälle zurück. Am Mittwoch lag die Sieben-Tage-Inzidenz um 37 Prozent niedriger als in der Vorwoche. Die Grafiken zeigen eine klare Abwärtsbewegung. Die täglichen Neuinfektionen stehen mit 94.432 Fällen nun erstmals wieder auf einem ähnlich „niedrigen“ Niveau wie Mitte Dezember. Allerdings ist die Zahl der täglichen Todesfälle von Personen, die innerhalb der letzten 28 Tage ­positiv getestet worden sind, noch relativ hoch. Am Dienstag waren das beispielsweise 438 Menschen.

Über die Interpretation der Sterbefälle gibt es Diskussionen, da in manchen Fällen nicht klar ist, ob sie an Covid-19 gestorben sind oder an anderen Krankheiten. Auffällig ist, dass die Zahl der Covid-Infizierten auf den Intensivstationen seit Mitte Dezember nicht weiter angestiegen und mit aktuell rund 700 Personen sogar gesunken ist. Mehr als die Hälfte davon stammt aus den zehn Prozent ungeimpfter Bevölkerung. Die hohen Zahlen des Vorjahres – am 24. Januar 2021 waren 40.977 Menschen wegen Covid-19 auf Intensivstation – wurden nie erreicht.

Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Immunisierungsrate in Großbritannien ziemlich hoch ist: Fast zwei Drittel der Bevölkerung sind schon geboostert. In England hatte zudem schon jede fünfzehnte Person mindestens einmal das Virus. Vor allem im ehemaligen Epizentrum der Omikronverbreitung, der britischen Hauptstadt London, gehen gerade die Zahlen zurück.

Am Mittwoch kündigte Premierminister Boris Johnson an, dass sowohl die Maskenpflicht im Unterricht als auch das Homeoffice für Angestellte nicht mehr nötig sei. Ab 27. Januar müssen Menschen beim Museums- oder Konzertbesuch auch keinen Impfnachweis mehr vorzeigen. Das Maskentragen ist ab dann für Veranstaltungen mit vielen Personen nur mehr empfohlen.

Bei der Einreise ist die Quarantänepflicht im gesamten Vereinigten Königreich bereits gefallen, und die vorgeschriebene Selbstisolation bei Infizierten wurde auf 5 Tage reduziert, solange diese Personen sich am 5. und am 6. Tag frei­testen. Geimpfte Reisende müssen nach der Ankunft am 2. Tag auch keinen PCR-Test mehr machen, ein Schnelltest genügt.

Boris Johnson gab an, dass er die Verpflichtung zur Isolation beziehungsweise Quarantäne ganz aufheben wolle, wie bei einer Grippe solle dies eine Frage der persönlichen Verantwortung und Rücksicht sein. Das entsprechende Gesetz, das Quarantäne vorschreibt, gilt bis 24. März, könnte aber mit Zustimmung des Parlaments vorzeitig aufgehoben werden.

David Nabarro, der Covid-19-Sondergesandte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), bestätigte, dass für Großbritannien Licht am Ende des Tunnels sichtbar sei. Dennoch mahnte er zur Vorsicht und vor der Möglichkeit neuer Virusvarianten. Boris Johnson hingegen prahlte am Mittwoch, dass Großbritannien das freieste Land in Europa sei, und führte das auf das schnell aufgebaute Impfprogramm zurück. Und darauf, dass seine Regierung im Dezember nicht eingeknickt sei und auf einen Lockdown verzichtete.

Daniel Zylbersztajn-Lewandowski, London