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: Wie die taz die „Welt“ verbessert

Immer diese Wechsel in der Winterpause! Das sollte endlich mal verboten werden. Kurz vor dem ersten Match des Jahres hat auch der taz Panter FC einen bedauerlichen Spielerabgang zu verzeichnen. Ausgerechnet der linke Verteidiger Jörg Wimalasena verlässt die taz und geht zur Welt, also quasi in den Ruhestand. Denn während die taz seit Jahren hoch professionell in der Zweiten Medienliga mitmischt, hat die Welt zwar ein goldenes Haus, aber kein wettbewerbsfähiges Fußballteam. Wieso also dahin wechseln?

Der Transfer zur Axel-Springer-Straße sorgte denn auch in den sozialen Medien für allerhand Verblüffung, Verschwörungs­theo­rien und Verratsgeraune. Einige fragten, was wohl Wimalasenas erklärter Lieblingspolitiker Bernie Sanders zu seinem neuen Arbeitgeber sagen würde. Kreuzbergs grüne Ex-Bürgermeisterin Monika Herrmann reagierte gewohnt empörungsbereit und zog Wimalasenas emotionale Abschiedsworte an die taz in Zweifel: „ ‚Schweren Herzens – vermisse‘, und das Ziel ist Springer?“

Nachdem Welt-Chef Ulf Poschardt seinen Neuzugang gewohnt untertourig und bescheiden als „die klügste linke Stimme“ angepriesen hatte, sprach ein Twitter-User von einem „klassischen FC-Bayern-Move“, also der Konkurrenz gute Leute wegzunehmen. Wie gemein!

Dabei macht Wimalasena nur das, was vor ihm bereits so verdiente KollegInnen wie Deniz Yücel, Steffi Unsleber, Alexander Nabert, Thomas Eyerich und Robin Alexander taten: die Welt verbessern. Also das, wofür die taz gegründet wurde. Oder etwa nicht? (lkw)