TERROR IN AFRIKA

Schon kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 geriet Ostafrika ins Visier. Mit Finanzsanktionen wurde das informelle Bankenwesen in Somalia unter internationale Aufsicht gebracht. Das Nachbarland Dschibuti, wo Frankreich die größte ausländische Militärbasis des Kontinents unterhält, wurde zum Ausgangspunkt einer zeitweise deutsch kommandierten Anti-Terror-Operation zur Überwachung der ostafrikanischen Seewege und beherbergt ständig 1.000 US-Soldaten. In Kenia gab es im November 2002 einen Anschlag auf ein Touristenhotel. Achtzehn Menschen starben.

Inzwischen hat sich die Aufmerksamkeit auf Nordafrika und die Sahelregion verlagert. Ein Viertel der ausländischen Kämpfer im Irak kommt aus Nordafrika, vor allem Algerien, und manche kehren mit frischen Ideen in die Heimat zurück, sagen US-Militärs. Marokko, Mauretanien, Mali und Niger gelten als mögliche Rückzugsgebiete für regionale Verbündete von al-Qaida und sollen jetzt mit US-Militärhilfe stabilisiert werden. Auch die US-Bestrebungen, sich besser mit Libyen und Sudan zu verstehen, haben mit der regionalen Antiterrorpolitik zu tun.

Westafrika mit seinen sich ausbreitenden Bürgerkriegen und seinen potenziell reichen Ölvorkommen, die in Kürze ein Viertel des US-Bedarfs decken sollen, ist ebenfalls Objekt der US-Sicherheitspolitik. Gefürchtet werden vor allem Verbindungen zwischen al-Qaida und Rohstoffschmugglern in Liberia und den Nachbarländern, wo Libanesen den Export kontrollieren. In Nigeria und Benin sind seit einigen Wochen US-Soldaten zu „Manövern“ stationiert. Der Inselstaat Sao Tomé könnte eine US-Militärbasis erhalten. D.J.