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Will die EU „Weihnachten“ abschaffen?

Ein Leitfaden der EU-Kommission, der für mehr Inklusion in der Kommunikation sorgen soll, sorgt seit Ende November für Aufregung. Sogar der Papst soll kritisiert haben, dass die EU vorhabe, das Wort „Weihnachten“ sowie Maria und Josef zu streichen.

Richtig ist:

Die Aussagen beziehen sich auf einen Leitfaden für inklusive Kommunikation, der gemeinsame Standards für die externe und interne Kommunikation aller Mitarbeitenden der EU-Kommission setzen will, etwa bei Pressemitteilungen oder Beiträgen in sozialen Netzwerken. Es gehe darum, bei der Kommunikation Freiräume zu schaffen, damit verschiedene kulturelle Vorstellungen innerhalb der EU widergespiegelt werden können, heißt es darin. Neben der Religion soll sich niemand wegen Geschlecht, Herkunft, Behinderungen, Alter und sexueller Orien­tierung benachteiligt fühlen.

Eine der Empfehlungen ist, nicht immer davon auszugehen, dass alle angesprochenen Personen Chris­t:in­nen seien. Deshalb wird anstelle des Beispielsatzes „Die Weihnachtszeit kann stressig sein“ vorgeschlagen, von einer „stressigen Feiertagszeit“ zu sprechen oder neben Weihnachten auch das jüdische Fest Chanukka zu nennen, das ebenfalls zu Jahresende gefeiert wird. Werden für Beispiele und Geschichten zufällig Namen gewählt, plädiert das Papier, nicht nur westliche, christliche geprägte zu verwenden. Der Satz „Maria und John sind ein internationales Paar“ sei dafür ein Beispiel. „Malika und ­Julio“ ist der Vorschlag zur Ersetzung, ein arabischer und ein spanischer Vorname. Von „Maria und Josef“ ist nicht die Rede. Trotzdem hat Helena Dalli, die zuständige EU-Kommissarin, angekündigt, das Papier zu überarbeiten. (kab)