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Wenn sich glücklicherweise die Zeiten ändern

Hamburg-Niendorf

40.906 Einwohner.

Ein Stadtteil im Bezirk Eimsbüttel, hat sich vom schleswig-holsteinischen Dorf zum städtischen Wohnquartier entwickelt.

Es ist ein sonniger Sonntagvormittag, und die Minigolfanlage am Hamburger Stadtrand füllt sich mit Familien. Zwischen den Bahnen stehen große Bäume, und es gibt Bänke, auf denen Leute ihre Schnittchen und Süßigkeiten essen. Aus dem flachen Holzbau am Eingang bringt einer ein Tablett mit Kuchen und Cappuccino: gutem Cappuccino in richtigen Tassen und selbst gemachtem Kuchen. Auch die Klapptische und -stühle vor dem Holzbau füllen sich mit Ausflugsgästen. Die Minigolfanlage und der Holzbau gehören zusammen, sie sind gemeinsam das Waldcafé Saha. Am Eingang steht ein Schild mit einem Herz drauf, um die Gäste willkommen zu heißen. Daneben wehen bunte Windräder. Die Betreiber heißen Wael und Johanna und haben sich auf Falafel, Mazza und Kuchen spezialisiert.

Das war nicht immer so. Früher gab es einen Betreiber, der hatte Pommes und Bratwurst und jede Menge Verbotsschilder: „Verzehr mitgebrachter Speisen und Getränke nicht gestattet“ – „Toilettenbenutzung nur für Gäste“ – „Betreten der Bahnen verboten“. Auf den Tischen vor dem Flachbau saß nie jemand, nur der Wirt war da und hat aufgepasst: „Können Sie nicht lesen? Sie dürfen nicht auf die Bahn steigen.“ Wie schön, dass sich die Zeiten geändert haben. Klaus Irler