Harry Potter-Theater in Hamburg: Mit der FDP ins Zauberministerium

Generationen-Geschichte um den Zauberer und seinen Sohn: Im Dezember feiert das „Harry Potter und das verwunschene Kind“ Deutschland-Premiere.

Auf einer dunklen Bühne steht eine Treppe, darauf stehen beleuchtet drei Schauspielerinnen und Schauspieler

Szene aus dem neuen Harry Potter-Stück Foto: Markus Brandt/dpa

Die Uhr läuft: Die deutschsprachige Erstaufführung des Theaterstücks „Harry Potter und das verwunschene Kind“ von Joanne K. Rowling soll am 5. Dezember 2021 im Mehr!-Theater am Hamburger Großmarkt stattfinden.

„Man wird Verwandlungen erleben, die man so noch nicht gesehen hat.“ Produzent Maik Klokow verspricht eine Wundertüte voller faszinierender Begebenheiten. „Durch Corona gab es kurz vor der geplanten Premiere 2020 einen schmerzlichen Abbruch. Umso emotionaler verlaufen nun die Proben.“ 300.000 Karten waren schon verkauft. 95 Prozent Umtauschquote sieht Klokow als Beleg für die Vorfreude der Potter-Fans und sagt: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“

Vincent Lang, der die zentrale Figur Albus Potter spielt, hat während der Zwangspause in einem Corona-Testzentrum gejobbt. Der Text und auch die Körperbewegungen seien jetzt ganz schnell wieder da gewesen. Das erzählt auch Madina Frey, Darstellerin der Rose und Freundin von Albus Potter und Scorpius Malfoy. Sie hat unterdessen zu studieren begonnen, Politikwissenschaft.

„Wir brauchen eine Strategie“ – Harry Potter, nun Ende dreißig, arbeitet im Zauberministerium. Seine Narbe tut weh, er spürt, dass Unheil naht. „Harry Potter und das verwunschene Kind“ erzählt eine Generationen-Geschichte. Albus Potter und Scorpius Malfoy lernen sich auf dem Weg in die Zauberschule Hogwarts kennen und werden Freunde fürs Leben. Albus, Harry Potters Sohn, leidet unter dem übermächtigen Vater. Wie sich abnabeln? Ein Schelm, wer an die Regierungsjahre der Kanzlerin denkt, deren Alternativlos-Zaubertrank an Wirkung verliert.

Die Vorschau auf die Premiere des „Harry Potter“-Stücks gleicht dem Ausblick auf die aktuellen Koalitions­verhandlungen

„Albus Severus Potter, du bist nach zwei Schulleitern von Hogwarts benannt. Einer von ihnen war in Slytherin und er war wahrscheinlich der mutigste Mann, den ich je kannte“, erklärt Harry Potter seinem Sohn. Denn Albus missfällt, in Hogwarts ins Haus Slytherin zu kommen, mit der Schlange als Wappentier. Dorthin, wo die Schüler über List, Einfallsreichtum und Ehrgeiz verfügen. Wer dächte dabei nicht an die FDP und ihre wundersame Durchsetzungskraft in den Sondierungsgesprächen? Nicht zu vergessen die Frösche, die beliebte Süßigkeit von Hexen und Zauberern ist nicht grün, sondern aus Schokolade.

Die Vorschau auf die Premiere des „Harry Potter“-Stücks gleicht dem Ausblick auf die aktuellen Koalitionsverhandlungen, geführt vom Rauten-Mann mit dem roten Umhang. Sie sollen bis Nikolaus unter Dach und Fach sein, zeitgleich mit dem magischen Hamburger Theaterereignis. Schon J.R.R. Tolkien, Meister der Fantasy-Literatur und „Herr der Ringe“-Autor, meinte, eine Zauberwelt sei statt für Kinder eher für Erwachsene – die bräuchten einen Ausgleich zur Alltagswelt viel dringender.

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