taz🐾sachen
: Buchmesse ohne tazpresso

„Dieses Jahr habt ihr keinen Kaffee, oder?“ – Diese Frage mit bereits mitschwingendem enttäuschtem Unterton habe ich am taz-Stand der Frankfurter Buchmesse sehr oft gehört. Den Ausschank des berühmten tazpresso ließ das Hygienekonzept der Messe in diesem Jahr nicht zu. Ich war das erste Mal auf der Buchmesse, zuständig für die Standbetreuung und kenne den taz-Stand, wie er früher war, deshalb nicht. Ich kann ihn mir mittlerweile aber ganz gut vorstellen, weil mir Kol­le­g:in­nen und kaffehungrige Be­su­che­r:in­nen davon berichtet haben: Ein rot tapezierter Stand mit Kaffeemaschine, zahlreichen Sitzgelegenheiten und einem Getümmel von Menschen, die dicht an dicht sitzen und stehen und laut durcheinanderquatschen – ein Anlaufpunkt für alle möglichen Gäste der Messe, ein Treffpunkt, ein Ort der zufälligen Begegnungen und angenehmen Gespräche. Das fehlte in diesem Jahr: Unser Stand war zwar ebenfalls liebevoll dekoriert und angenehme Gespräche mit Be­su­che­r:in­nen hatten wir natürlich auch – aber mit Abstand, Masken und durch eine Plexiglasscheibe – und ohne Kaffee. Trotzdem waren wir froh, überhaupt da zu sein und die taz in diesem Jahr auf einer wohl etwas anderen Buchmesse, mit weniger Ständen, weniger Be­su­che­r:in­nen und wohl auch etwas weniger Ausgelassenheit vertreten zu dürfen. Die Buchmesse 2021 war coronamäßig ein erster Schritt Richtung Normalität und gibt diesbezüglich Hoffnung. Deswegen fügte ich meiner Antwort auf die Frage nach dem Kaffee ein „Hoffentlich im nächsten Jahr wieder“ und ein Lächeln unter meiner Maske hinzu. Jana Haver