meinungsstark
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Zusammenwürfeln

„stadtland verbindet“,

taz vom 9. 10. 21

Das geht ja gar nicht. Ich erwarte von einer Wochenendausgabe einen Berliner Lokalteil und kein Zusammenwürfeln von Reportagen und Meldungen aus Hamburg, Bremen und Berlin sowie vom Land. Da hier die Lokalredaktionen Material zusammen­schmeißen, gibt es die reinen Lokalteile, die ausführlicher sind, nicht mehr am Wochenende. Es sind auch weniger Seiten – ich hoffe, ihr habt nicht bei den Redaktionen gekürzt. Es ist ein großer Verlust für mich an Kommunalem Interessierten, und ich werde mir Alternativen überlegen müssen. Karl-Heinz Ludewig, Berlin

Einen Schritt zurück!

Auch wenn ich verstehen kann, dass ihr der politischen Berichterstattung am Wochenende einen noch größeren Auftritt bescheren wollt: Ich bedauere es wirklich außerordentlich, dass der extrem gute, umfassende Berlin-Teil am Wochenende einem seltsamen 8-Seiten-Experiment namens „stadtland“ zum Opfer gefallen ist. Eine lokale Berichterstattung, die überregional von Interesse sein soll – das ist ein unmöglicher Spagat und führt meines Erachtens zu wenig relevanten Inhalten. Ich wünsche mir mit Nachdruck Politik, Gesellschaft und Kultur aus Berlin zurück, für mein Wochenende, an dem ich Zeit habe, mir alles Wichtige aus meiner Stadt berichten zu lassen. Und das hat die Berliner Lokalredaktion in den letzten Jahren mit Bravour getan. Bitte tut einen Schritt zurück!

Kirsten Riesselmann, Berlin

Boxen Tyson Fury

„Scheiße im Stall“,

taz vom 11. 10. 21

Meiner Meinung nach ist der Text von Herrn Völker sehr einseitig geschrieben. Der WBC-Weltmeister wird als eine boshafte Persönlichkeit mit schlechten Charaktereigenschaften dargestellt. Natürlich hat der kommentierende Journalist zu einem gewissen Teil recht: Eine Legalisierung von Doping ist ebenso kritisch zu bewerten wie Furys homophoben Aussagen. Fury lässt sich nicht anhand einer Gut-Böse-Dichotomisierung beschreiben. Die Geschichte eines drogenabhängigen, adipositösen, hochgradig selbstmordgefährdeten und schwer depressiven Tyson Fury, der sich ins Leben zurückkämpfte, hat mich in der Tat dazu ermutigt, mit mehr Selbstvertrauen und weniger Angst den zukünftigen Aufgaben entgegenzublicken. Man kann noch so viele Werbespots produzieren, die depressive Menschen dazu aufrufen, sich in professionelle Hilfe zu begeben, keiner von denen dürfte auf die Zielgruppe solch eine Wirkung entfalten wie seine Lebensgeschichte.

Moritz Kaltwasser, Mannheim

AfD und Meuthen

„Normal ist hier niemand mehr“,

taz vom 12. 10. 21

Mit dem Ende von Jörg Meuthen endet nun auch endlich die Nacht der langen Messer. Die AfD ist nun fast vollständig gesäubert von moderaten Leuten. Damit kann endlich der umbenannte Flügel die Macht in der AfD übernehmen. Mit diesem Schritt ist Björn Höcke seinem Ziel, Führer zu werden, nähergekommen. Thomas Klikauer, Sydney