corona in hamburg
: „Nur eine Übergangs-technologie“

Foto: Sozialbehörde

Martin Helfrich

ist Pressesprecher der Hamburger Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration.

Interview Finn Walter

taz: Herr Helfrich, was werden Corona-Schnelltests ab dem 10. Oktober kosten?

Martin Helfrich: Welche Kosten private Testanbieter erheben, wird nicht durch die Stadt geregelt, sondern von den Anbietern selbst festgelegt. Letztlich werden auch Angebot und Nachfrage ausschlaggebend sein.

Wie viele Teststationen wird es dann noch geben?

Es wird weiterhin zahlreiche Möglichkeiten geben, sich testen zu lassen. Gegenwärtig sind es noch rund hundert Anbieter.

Wie läuft das dann mit der 3G-Regel?

Wichtig ist: Wenn ich als Veranstalter ab dem 11. Oktober kontrolliere, wer bei 3G rein darf, können nur noch Testergebnisse akzeptiert werden, die von einem der genannten medizinischen Anbieter ausgestellt worden sind. Also in Praxen von niedergelassenen und auch Zahnärzten, in Apotheken und bei Laboren sowie bei Hilfsorganisationen.

Wie viele Menschen in Hamburg brauchen überhaupt noch Tests?

Insgesamt sind von denjenigen, die sich impfen lassen können, schon über 80 Prozent geimpft. Tag für Tag nehmen noch rund 1.000 Menschen die mobilen Impfangebote wahr. Damit ist die Gruppe derjenigen, die zwingend auf die Tests angewiesen ist, relativ klein.

Was ist mit Menschen, die sich nicht impfen lassen können?

Für Menschen, die sich gegenwärtig aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, besteht weiterhin ein kostenfreies Testangebot. Insbesondere gilt das für Schwangere im ersten Drittel der Schwangerschaft. Schülerinnen und Schüler gehören ja ohnehin zu den meistgetesteten Personen in der Stadt. Deswegen reicht bei ihnen ein Schülerausweis oder eine Schülerfahrkarte für 3G und 2G.

Müssen Geimpfte mit Corona-Symptomen ihren Test selbst bezahlen?

Für solche Fälle sind die Infektsprechstunden in der Arztpraxis am besten geeignet. Dort kann auch direkt geholfen werden, wenn es sich nicht um eine Corona-Erkrankung handelt.

Was erhoffen Sie sich von dieser Strategie?

Grundsätzlich ist es so, dass die Tests nur eine Übergangstechnologie waren. Die Impfungen sind deutlich sicherer als sporadische Schnelltests. Deshalb werden sie nicht mehr in so hohem Umfang benötigt.