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: Alles anders: Wahltaz

„Wo wird eigentlich produziert?“ Das ist schon mal die erste Frage des Tages. Die Antwort ist ganz einfach: „Na, im Wahltaz-Raum.“ Aber so einfach ist es dann auch wieder nicht. Denn in den Wahltaz-Raum kann man nicht einfach so reingehen. Es ist nämlich ein virtueller Raum im Kommunikationssystem, den die taz nutzt. „Riot“ hieß das früher, heute heißt es „Element“, aber eigentlich ist das egal. Denn in einen Raum auf „Element“ kann nur hineingehen, wer eingeladen worden ist.

Einladen kann aber nur, wer Administrationsrechte hat. Und die ist an diesem Sonntag nicht im Dienst. „Dann gibt es eben keine acht Sonderseiten“, witzelt ein Kollege, bevor er einen Raum aufmacht, den er „Wahltaz-Produktion“ nennt. Es wird also doch eine Wahltaz geben.

Es wird auch eine Seite zwei geben und eine dritte Seite auch. Die stehen nur diesmal auf der Seite zehn beziehungsweise elf. Der Themenchef hat das aber nicht gewusst, weil die Heinis von der Wahltaz im letzten Moment noch einmal umplanen mussten. Denn da ist noch dieser dicke Text über die Linke gekommen. Der musste auf den Sonderseiten untergebracht werden. Ob es morgen wieder genauso sein wird, fragt der Themenchef. Mit der Antwort kann er leben: „Im Prinzip schon, bloß dass die zweite Seite wieder auf Seite zwei steht.“ Na, dann ist ja alles gut.

Ein wenig chaotisch war er schon, der Auftakt zur Sonderberichterstattung über die Bundestagswahl. Am Ende stand auf jeder Seite etwas. Für die, die dabei waren, war das durchaus stressig. Ob es sich gelohnt hat? Gewiss. Andreas Rüttenauer