6.673 Infektionen an NRW-Schulen

0,35 Prozent der Schü­le­r:in­nen sind aktuell mit Corona infiziert

Aufatmen in Düsseldorf. Trotz der bundesweit höchsten 7-Tage-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen von aktuell 124,9 fällt die Zahl der Infektionen an Schulen niedriger aus als befürchtet. Wie das Schulministerium auf taz-Anfrage mitteilte, wurde zum Stichtag vergangenen Mittwoch bei 6.561 Schü­le­r:in­nen eine Corona-Infektion bestätigt. Das entspricht 0,35 Prozent der Schülerschaft. Bei den Lehrkräften gab es 112 Infektionen unter rund 140.000 Lehrkräften. An der Umfrage haben sich knapp 4.000 der rund 4.800 öffentlichen Schulen im Land beteiligt. In Quarantäne befanden sich zum Stichtag 30.018 Schü­le­r:in­nen (1,6 Prozent) und 286 Leh­re­r:in­nen (0,08 Prozent).

Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) sagte, dass sich das ansteigende Infektionsgeschehen „selbstverständlich“ in den Schulen widerspiegele. Die „gemeldeten Infektionsfälle sind jedoch nach wie vor auf einem niedrigen Niveau“. Erfreulich sei zudem, dass eine anonymisierte Abfrage des Impfstatus ergeben habe, dass rund 87 Prozent der Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen geimpft seien. Auch die Zahl der geimpften Schü­le­r:in­nen nehme zu.

SPD-Landeschef Thomas Kutschaty wirft der Landesregierung hingegen Versagen vor. Bei den Infektionen an Schulen habe Gebauer „die Kontrolle verloren“, zitiert ihn am Dienstag die WAZ. Die SPD fordert unter anderem neue Quarantäneregeln. Das NRW-Schulministerium empfiehlt, nur die Sitznachbarn von Schü­le­r:in­nen zu isolieren. Kutschaty forderte, die ganze Klasse in Quarantäne zu schicken, dafür aber nur 5 statt 14 Tage.

Ralf Pauli