Flüchtlinge in Seenot: Hunderte harren auf Mittelmeer aus

NGOs haben am Wochenende über 800 Menschen aus Seenot gerettet. Nun suchen sie bei großer Hitze einen sicheren Hafen.

Bergung einer Person mit einem Hubschrauber von einem Schiff.

Bergung einer verletzten Person vom Rettungsschiff Sea-Watch 3 Foto: Darrin Zammit Lupi/reuters

BERLIN taz/afp/dpa | Nach der Evakuierung einer Schwangeren und ihres Partners wartet das Rettungsschiff „Ocean Viking“ der Organisation SOS Méditerranée mit 553 Menschen an Bord weiter auf einen sicheren Hafen. Derzeit befindet es sich etwa 50 Kilometer östlich von Lampedusa. Am Dienstagmittag habe man erneut um einen sicheren Hafen bei den italienischen Behörden gebeten, sagte eine SOS-Méditerranée-Sprecherin. Eine Anfrage am Vortag sei erfolglos geblieben. Auch die „Sea-Watch 3“ befindet sich derzeit mit 257 aus Seenot Geretteten im Mittelmeer und wartet darauf, in einem sicheren Hafen einlaufen zu dürfen.

Bei mehreren Einsätzen auf dem Mittelmeer haben Hilfsorganisationen am Wochenende nach eigenen Angaben insgesamt über 800 Migranten in Seenot gerettet. Die „Ocean Viking“ hatte laut SOS Méditerranée bis Samstagabend in vier Rettungseinsätzen bereits 196 Menschen an Bord geholt. In der Nacht zum Sonntag stießen die Retter dann auf ein Holzboot mit über 400 Flüchtlingen, das zu sinken drohte. Der Rettungseinsatz gemeinsam mit der „Sea-Watch 3“ und dem Segelschiff „Nadir“ der Rettungsorganisation Resqship hatte nach Angaben der Organisationen die ganze Nacht gedauert.

Besonders die große Hitze mache den Menschen an Bord zu schaffen, sagte die SOS-Méditerranée-Sprecherin. Es gebe auf dem Schiff nicht genug schattige Plätze für alle. Auch litten die Geretteten teils noch unter der Dehydrierung, mit der sie schon auf die „Ocean Viking“ kamen.

Derweil konnte sich die Organisation Ärzte ohne Grenzen mit ihren Schiff „Geo Barents“ wieder zur Seenotrettung ins zentrale Mittelmeer aufmachen. Die italienischen Behörden hatten das Schiff zuvor 25 Tage lang festgesetzt. Die Rettungskapazitäten in diesem Gebiet würden dringend benötigt, schrieb Ärzte ohne Grenzen am Dienstag auf Twitter. Die Behörden in Augusta hatten das gecharterte Schiff am 26. Juli wieder freigegeben. Danach bereitete sich die Besatzung auf den Einsatz vor.

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