Schüler werden geimpft

Die Stiko empfiehlt jetzt doch die Corona-Impfung für Kinder ab zwölf Jahren

Die Vorteile der Impfung überwiegen gegenüber den seltenen Nebenwirkungen, sagt jetzt die Stiko

Von Kaija Kutter

In Hamburg soll es nun auch Impfangebote für alle Schüler ab zwölf an den Schulen geben. Das kündigte Schulsenator Ties Rabe (SPD) an, nachdem am Montag die Ständige Impfkommission (Stiko) in Berlin ihre Empfehlung geändert hatte.

Während das Nachbarland Schleswig-Holstein seit Ende der Sommerferien Impfteams an Schulen schickt, hielt Hamburg sich damit bisher zurück. Als Grund nannte Rabe die alte Empfehlung der Stiko, die die Corona-Impfung nur für Minderjährige mit Vorerkrankungen empfahl. Seit gestern gilt nun, dass die Stiko die Impfung für alle Kinder ab zwölf Jahren empfiehlt. Grund für den Sinneswandel sei die Auswertung weiterer Daten aus den USA, wo schon beinahe zehn Millionen junge Menschen immunisiert wurden. Die Vorteile der Impfung würden „gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen“, so das Gremium. Es gehe um den Schutz vor Covid-19 und die damit verbundenen psychosozialen Folgen. Keinesfalls aber dürfe die Impfung zur Voraussetzung für soziale Teilhabe werden.

Rabe sagte, mit der neuen Empfehlung gebe es „endlich Klarheit“. Die Schulbehörde werde jetzt mit der Gesundheitsbehörde weitere Impfangebote an den 59 Stadtteilschulen und 63 Gymnasien für die rund 100.000 Schüler über zwölf Jahren aufbauen. Einen Termin dafür nannte Rabe nicht, es solle aber schnellstmöglich passieren.

Bisher wurden lediglich Berufsschüler ab 16 Jahren geimpft. Auch konnten Eltern für Kinder ab 12 Jahren einen Termin in Hausarztpraxen und Kliniken vereinbaren, sodass bereits über 20 Prozent dieser Altersgruppe geimpft sind. Da es für Kinder unter zwölf keinen Impfstoff gibt, müssten sich möglichst viele Erwachsene impfen lassen. inland