Sarah Wiener Die Zutat
: Eine samtige Vielzweckwaffe

Die Köchin Sarah Wiener stellt hier jeden Monat eine ihrer Lieblings­zutaten vor. Heute: der Pfirsich.

Wenn die Pfirsiche reif sind, dann ist Sommer, also so richtig, richtig Sommer. Und egal, ob in Kuchen, Kompott, Sorbet, Konfitüre oder herzhaft als Chutney und Salat – der Pfirsich ist eine samtige kulinarische Vielzweckwaffe. Besonders gut paart er sich mit Beerenfrüchten, Nüssen und Milchprodukten. Eine meiner liebsten Nachspeisen ist eine Pfirsich-Mascarpone-Creme mit frischen Feigen. Aber auch selbstgemachter Vanillepudding auf einem Pfirsich-Apfelmus-Spiegel, mit marinierten Erdbeeren und Minze garniert, schmeckt wahrlich himmlisch!

Angebaut wird die süße Frucht seit über 6.000 Jahren in China, wo sie als Symbol für Unsterblichkeit gilt. Später kam „der persische Apfel“ über Persien nach Europa – sein Name erinnert an diese Odyssee. Mittlerweile gibt es rund dreitausend unterschiedliche Pfirsich-Sorten, wobei das Hauptunterscheidungsmerkmal die Farbe des Fruchtfleisches ist. Das gibt es in weiß, gelb, rot oder rotgefasert. Aber auch Größe und Form variieren, wer kennt nicht die Plattpfirsiche, die in den vergangenen Jahren zum Trend wurden?

Meine absolute Lieblingssorte aber ist der weiße, runde Weingartenpfirsich, der sehr süß und aromatisch ist. Traditionell sind seine Bäume in Weinbaugebieten zu finden, aber auch in meinem uckermärkischen Garten gedeihen sie prima – ganz genau sechs Bäume sind es, doch nicht alle tragen jedes Jahr. Generell sollte man den reifen Pfirsich schnell verarbeiten, dann kommt man in den vollen kulinarischen Genuss und nimmt zudem wertvolle Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin C, Kalium, Magnesium und Calcium auf.

Mit den Pfirsichen in meinem Garten habe ich bereits jetzt Großes vor: einen Himbeer-Pfirsich-Crisp. Dafür vermenge ich 80 g Haferflocken, 60 g Weizenmehl, 30 g gemahlene Walnüsse, 90 g braunen Zucker, eine Prise Zimtpulver, geriebenen Ingwer und etwas Steinsalz. Dann gebe ich 100 g in Würfel geschnittene Butter bei und knete den Teig mit den Händen zu Bröseln.

Anschließend tauche ich 500 g reife Pfirsiche kurz in kochendes Wasser, ziehe die Haut ab, entferne den Stein und schneide das Fruchtfleisch in Würfel. Diese mische ich mit 400 g Himbeeren, 135 g Zucker und 2 TL Maisstärke und fülle die Früchte schließlich in eine feuerfeste Form. Zum Schluss bedecke ich das Ganze mit den vorbereiteten Bröseln, backe es etwa 45 Minuten im vorgeheizten Rohr bei 175 Grad, bis die Brösel goldgelb sind und die Früchte Blasen werfen.

Heiß oder warm servieren und genießen! Lieber Sommer, lieber Pfirsich, bleibt doch bitte noch eine Weile.