Die Wochenvorschau für Berlin: Morgens Schule, abends impfen

Jetzt, da die Schule wieder los geht, werden junge Leute mit fetten Beats zum Impfen gelockt. Außerdem diese Woche: ein besonderes Mauerjubiläum.

David Bowie auf der Bühne

Ohne Bowie wäre Berlin ne andere Stadt Foto: rtr

Eine Suchmeldung: Hat mit Pop zu tun und der Schule, die schon mit einiger Leidenschaft besungen wurde. Dass sie zum Beispiel aus ist (wer will, darf hier gern mitgrölen mit Alice Cooper), school's out for summer, school's out forever. Oder dass man aus anderen Gründen gerade nicht reinkann in die Bildungsanstalt, wie das Extrabreit in „Hurra, hurra, die Schule brennt“ ausführten. Ewige Hymnen.

Die Suchmeldung also: Gibt es ein Lied, das mit ähnlicher Begeisterung wie bei den eben genannten Beispielen den Schulstart bejubelt?

Am heutigen Montag ist jedenfalls, tusch und tara, der Start ins neue Schuljahr.

Und dass die Schülerinnen und Schüler dabei wirklich in die Schule gehen dürfen, wird bestimmt in vielen Haushalten mit einem Stoßseufzer der Erleichterung quittiert werden. Was so einem Jubellied zumindest nahe kommen könnte. Wobei die Schule nicht die Schule wäre, wenn das obige „dürfen“ nicht gleich wieder mit einem „müssen“ ersetzt werden müsste. Es besteht nämlich Präsenzpflicht.

Der DJ wartet

Und das erinnert einen doch wieder höllisch an das „normale“ Leben, wie man es vielleicht noch aus den vorpandemischen Zeiten kennt. Man darf es sogar noch ein wenig weiter durchspielen heute am Montag: Zuerst geht man im Pflichtprogramm in die Schule (oder wo einen sonst eben die Pflicht ruft). Und abends geht man in den Club, wo bereits der DJ wartet, die Lichtanlage ist angeknipst und am Tresen gibt es hier die Wahl zwischen, nun ja, Johnson & Johnson und Biontech.

Mit ausgelassenem Tanzen ist an diesem Clubabend dann also doch nichts. Hier werden eher die Maßnahmen verabreicht, dass das wieder mal möglich sein könnte, auch in der Arena in Treptow, wo bei der Langen Nacht des Impfens ab 20 Uhr auch Jugendliche ab 16 Jahren (die allerdings eine schriftliche Einwilligung ihrer Eltern brauchen) ihre Dosis abholen können. Anmelden muss man sich nicht, der Eintritt ist verheißungsvoll frei. Am Mittwoch und Freitag gibt es in der Arena eine zweite und dritte Lange Nacht mit dem Impfen als dem neuen Clubbing.

Und ein bisschen Wahlwerbung: Entscheidungshilfen möchte man auch bei der Berliner Schornsteinfeger-Innung geben, die bei einer Podiumsdiskussion am Montag ab 14.30 Uhr via Live­stream klären will, wie „verantwortungsvoller Klimaschutz für Mieter und Eigentümer“ gehen könnte. Es diskutieren Franziska Giffey (Spitzenkandidatin SPD), Bettina Jarasch (Spitzenkandidatin Grüne) und Kai Wegner (Spitzenkandidat CDU) sowie Carsten Schatz (Linken-Fraktionschef) und Henner Schmidt (Fachsprecher der FDP-Fraktion für Infrastruktur und Umweltpolitik).

Schließlich der 13. August. Ein schicksalsträchtiges Datum, an dem man diesen Freitag statt an Gustav Stresemann, der am 13. August 1923 die erste Große Koalition in Deutschland bildete, vielleicht doch etwas mehr an die Berliner Mauer denkt, die ab dem 13. August 1961 aufgebaut wurde. Vor 60 Jahren.

An Freitag finden sich so, den Blick zurück, reichlich Gedenkveranstaltungen. Und, den Blick nach vorn, vor dem Roten Rathaus auch der erste Berliner Kiezgipfel. Dabei werben Kiezinitiativen für eine eher menschen- als autofreundliche Stadt (wobei manchmal eine Art Mauer als Sperre helfen kann). Von einem „historischen Ereignis“ spricht man bereits bei den Initiativen. Ist ja auch ein 13. August.

Bowie by the wall

Und wenn schon Mauer, dann halt doch noch einmal David Bowie (wer will, darf hier gern mitsummen), I, I can remember, standing by the wall „Heroes“. Die Mauer stand 28 Jahre. Eine lächerliche historische Distanz im Vergleich zu Bowies Lied, das, erschienen 1977, nun schon seit mehr als 40 Jahren ewig frisch ist.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.