Hier ist Berlin

Die Trinkgeldfee (II)

Letztes Mal stellten wir in der Serie „Helden der Gastronomie“ die Trinkgeldfee vor. Wir beobachteten sie bei der Arbeit. Diese Woche klärt sie über Grundsätzliches auf.

Schon wieder Freitag, schon wieder diese Bar in Mitte. Wir sind zufrieden, die Trinkgeldfee ist heute nicht da, eine patente Kollegin bedient uns. Noch glauben wir daran, heute von der Trinkgeldfee verschont zu werden. Doch die patente Kollegin kommt und kassiert ab. Ein Schichtwechsel findet statt. Ängstlich schauen wir zur Bar und tatsächlich, da steht sie, die Trinkgeldfee. Sie legt ihre Schürze um, ein Stück Stoff, das es schafft, noch kürzer als ihr Rock zu sein. Sie stellt sich auf einen langen Abend ein, beginnt mit einem Tanz. Bis die Trinkgeldfee für ihren abendlichen Einsatz bereit ist, vergeht eine Weile, sie muss sich erst in den Ort, in die Stimmung einfühlen, dann aber bringt sie anstandslos, wenn auch spät, das bestellte Essen.

Gast: Kannst du die leere Packung Zigaretten mitnehmen?

Trinkgeldfee: Mache ich jetzt mal, aber normalerweise bin ich kein Mülleimer.

Sie geht, kommt aber so bald nicht wieder. Sie hat die passive Aggressivität entdeckt. (Fortsetzung folgt). TEN

HIER SPRICHT ADORNO

Adorno ist vier /

seine Mutter trinkt Bier.

Mutter (seufzt): „Manchmal glaube ich, Adorno, du wirst es nie lernen. Es heißt nicht ‚Was?‘, es heißt ‚Wie bitte?‘.“

Adorno: „Wie bitte hast du gesagt?“