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: Frauenmacht in der taz

In Zeiten von Corona fällt es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Doch manches wird auch deutlicher. Etwa bei den digitalen Redaktionskonferenzen der taz. Wie viele Kol­le­g*in­nen sich dort dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht zuordnen, kann man via Galerieansicht ziemlich genau abzählen. Das Bild, das sich dabei ergibt, ist ziemlich ausgeglichen. Sagt das etwas über die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern aus? Nein, wie viel Macht Frauen in Redaktionen haben zeigt sich erst beim Blick auf die sogenannten Führungsetage. Und hier herrschen eindeutig die Frauen vor.

Das bestätigt jetzt auch eine Meldung vom Verein ProQuote Medien in Hamburg. Der sieht den Einfluss von Frauen in den Redaktionen deutscher Leitmedien generell steigen. Allerdings erhöhe sich die Zahl der weiblichen Führungskräfte zu langsam. Mit einem von ProQuote definierten „gewichteten Frauenmachtanteil“ von 56,3 Prozent erfülle allein die taz die Forderung nach der Hälfte der redaktionellen Macht für Frauen, so das Ergebnis einer Veröffentlichung aktueller Daten zu neun vom Verein ausgewählten Leitmedien aus dem Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt. Auf Platz zwei liegt der Stern mit 47 Prozent. Der Spiegel fällt mit 37,8 Prozent von Platz 3 auf Platz 5. Auf den dritten Platz klettert die Zeit (38,3 Prozent), auf dem vierten Rang führt ProQuote die Süddeutsche Zeitung (37,9 Prozent) auf. Im Durchschnitt erreichen die neun untersuchten Medien einen Wert von 34,1 Prozent. So haben wir uns das Ende des Patriarchats schon eher vorgestellt. (sny mit epd)