sieben sachen
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Wäre im März 90 Jahre alt geworden: Alda Merini Foto: Wikimedia Commons

Erotik, Mystik und Licht

Sie kämpfte mit Depressionen, doch ihre Prosa zeugte von Heiterkeit und war frei vor Urteilen. Zu ihrem 90. Geburtstag widmet das Italienische Kulturinstitut der 2009 verstorbenen in Italien verehrten Dichterin Alda Merini einen Abend. Die zweisprachige performative Lesung der Regisseurin Catia Gatelli und der Schauspielerin Elettra de Salvo folgt in ihrer Dramaturgie dabei nicht der Chronologie ihres Lebens, sondern den Emotionen, um die Merinis Schreiben kreiste. Im Anschluss Gespräch.

Hof der Italienischen Botschaft, Hildebrandstr. 2, 6. 7., 20 Uhr, Anmeldung erbeten unter: iicberlino.esteri.it

Laura Tiffany Schmid aus München macht den Auftakt Foto: Peter Wiesmeier

Tanz und Film zur Geisterstunde

Zum Auftakt der Reihe „Stummfilm um Mitternacht“ startet das Babylon mit einer Performance: Laura Tiffany Schmid tanzt zwei choreografische Miniaturen von Gisela Sonnenburg. Die Stücke „Traum der Rettung“ mit Musik von Pachelbel und „Die Verführung“ mit Musik von Mozart beschreiben das Hoffen und Lieben, Fühlen und Erleben einer jungen Frau zur Geisterstunde. Im Anschluss erzählt Ernst Lubitschs Welterfolg „Madame Dubarry“ (1919) vom Aufstieg einer armen Angestellten in den Wirren der Französischen Revolution. An der Kinoorgel: Anna Vavilkina.

Babylon, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 3. 7., 23.59 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung erbeten, www.babylonberlin.eu

Lisa Stojcev auf der Suche nach Vater-Spuren im Tochter-Dasein Foto: Helena Tsiflidis

Die Spuren des Vaters

Zur Wahrheit gehört, so die Femistin bell hooks, dass „Männer in unserem Leben sind, ob wir es wollen oder nicht.“ In der Inszenierung „Der DJ ist mein Vater“ des Theaterkollektivs Bambi Bambule sucht eine erwachsenen Tochter ihren verstorbenen Vater und stößt dabei auf das „Patriarchat in sich selbst“. Es steckt in den Erinnerungen, gemeinsam gemachten Reisen in das Herkunftsland des Vaters und Liedern, deren Texte in Vergessenheit geraten sind. Der Theaterdiscounter zeigt die Verfilmung des Stücks an drei Abenden und zusätzlich on demand.

Theaterdiscounter, Klosterstraße 44, 4.–6. 7., 20 Uhr, on demand vom 4.–11. 7., Tickets 7–15 €, www.td.berlin

Hassan Massoudy, „Ich trank Glas um Glas der Liebe. Weder das Getränk ist versiegt, noch mein Durst ist gestillt“, Al-Dschunaid, 2008 Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, Museum für Islamische Kunst

„Raum für alle hat die Erde“

Geboren 1944, erhielt Hassan Massoudy seine erste Ausbildung in klassischer arabischer Kalligrafie in seiner Heimat Irak. An der Académie des Beaux Arts Paris entwickelte er seinen „ikonischen“ von Sinnsprüchen inspirierten Stil. Zu sehen sind seine Arbeiten neben dem Pergamonmuseum auch in der Box in Friedrichshain.

Pergamonmuseum (bis 17. 10.), Di–So 10–18 Uhr / Freiraum in der Box (bis 28. 8.), Boxhagener Str. 96, Mi–Fr 15–18 Uhr, Sa 12–18 Uhr, anmeldung@freiraum-berlin.org

Sommerprogramm im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Foto: Staatliche Museen zu Berlin/Valerie Schmidt, 2021

Raus ins Atelier

Die Staatlichen Museen werden in den Ferien zu Freiluft­ateliers. Im Hamburger Bahnhof können Familien vorab die Ausstellung zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys erkunden. Im Anschluss stehen Materialien zum Gestalten von Skulpturen und Monumental-Plakaten bereit.

4. & 7. 7., Treffpunkt: Familientische Hamburger Bahnhof, 10 €/Familie, Anmeldung: www.smb.museum/home/

Park Platz, Collage Foto: © c/o now

Machbare Ideen für die Stadt

Ein temporärer Pavillon verwandelt den Parkplatz der Berlinischen Galerie in einen urbanen Treffpunkt. Der „Park Platz“ lädt zu Veranstaltungen und Workshops. Beim Kotti-Shop, der für diesen Zweck aus dem Neuen Kreuzberger Zentrum zu Gast ist, können zeichnerisch und mit experimentellen Schreibspielen konkrete Visionen für das Zusammenleben in der Stadt erarbeitet werden.

Alte Jakobstraße 124, 4. 7., 14–18 Uhr, Eintritt frei, berlini­schegalerie.de

Suli Puschban & die Kapelle der guten Hoffnung Foto: Anja Mey

Rette mich!!!

Suli Puschban wurde 2019 mit dem Gema-Musikautorenpreis ausgezeichnet, denn sie biete Identifikationsmöglichkeiten weit über das Grundschulalter hinaus. Mit Songs zum Tanzen, Mitsingen oder Lauschen und der Kapelle der guten Hoffnung ist sie auf „Rette mich!!!“-Tour.

8. 7., ab 5 Jahren, Am Juliusturm 6, 11 Uhr, Tickets unter www.kindermusiktheater-berlin.de