meinungsstark
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Die Not der anderen Länder ist egal?

„Schlimmer als alles bisher Erlebte“, taz vom 5. 7. 21

Während auch hierzulande die Deltavariante des Covidvirus Sorgen auslöst, ist in anderen Regionen der Welt eine besorgniserregende Notsituation aufgetreten, und das liegt an der nach wie vor sehr begrenzten Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen das Virus. Es wäre also höchste Zeit, die Impfstoffproduktion hochzufahren, was aber an den Pharmakonzernen scheitert, die anhand von Patenten und Urheberrechten über eine monopolartige Kontrolle über die Covid-19-Impfstoffe verfügen. Bestärkt werden sie darin vor allem von der deutschen Regierung, die an dem Widerstand gegen die vorübergehende Aussetzung der geistigen Eigentumsrechte – wie von der WHO gefordert – festhält.

Angesichts dieser Tatsachen sind die auch von deutschen Re­gie­rungs­ver­tre­te­r:in­nen und seitens der EU gerne geäußerten Bekenntnisse, dass Impfstoffe ein „universelles Gut“ seien und „niemand sicher ist, bis alle sicher sind“, nur hohle Lippenbekenntnisse; denn es steigt die Wahrscheinlichkeit, dass unter den verschiedenen Virusvarianten, die um den Globus zirkulieren, ein impfstoffresistenter Stamm auftauchen könnte. Helga Schneider-Ludorff, Oberursel

Shell lässt sich Bäume bezahlen

betr.: Bitte mehr Berichte über Greenwashing

Liebe taz, in Sachen Greenwashing von Firmen möchte ich Ihnen gerne von meinem Tankerlebnis in der letzten Woche berichten. Ich habe an der Shell Station in Holzhausen Diesel getankt. Beim Bezahlen legte ich neben der Bankkarte auch die ADAC-Mitgliedskarte vor, um 1 Cent Rabatt pro Liter zu erhalten. Als ich mir später den Kassenbon ansah, konnte ich diesem entnehmen, dass man mir 0,33 Cent für CO2-Ausgleich abgezogen hat. Ich rief die Tankstelle an und erkundigte mich, für was dieser Abzug wäre. „Ach, die Aushilfe hätte Sie fragen müssen, ob Sie das wollen. Ja, damit werden Bäume gepflanzt von der Firma Shell.“

Ich finde das Thema Greenwashing von Firmen wäre sicher ein interessantes Thema für die taz. Gisela Willig, Rüdesheim

Suggestion: Alles bleibt, wie’s ist

„Gezielte Infantilisierung“, taz vom 3. 7. 21

Klima, Artensterben, Müll, soziale Schieflagen, Rüstungswahnsinn, Vormarsch der Autokraten, Entwicklungschancen für den ärmeren Teil des Planeten, Migration … Zur Lösung all dieser Probleme braucht es Visionen und Mut zur Veränderung. Stattdessen wird das Lied von den erneuerbaren Energien, von den modernen Technologien und von den großen Investitionen gesungen. Diese grüne Erzählung soll dem Wahlvolk suggerieren, die eigene Lebensweise werde nicht in Frage gestellt – und wird nicht einmal reichen, um das Problem „Klima“ in Deutschland zu lösen.

Thomas Damrau, Böblingen

Baerbock und die Fakten … der taz

„Jetzt mit Fakten“, taz vom 10. 7. 21

Liebe taz, und wieso gibt es in der taz jeden Tag etwas zu berichtigen? Was ich in der taz schon „erlesen“ habe! Artikel, die unvollendet aufhören, falsch konstruierte Sätze, Flächenangaben, die mich stutzig machten … Werde ich deshalb mein taz Abo kündigen? Nein! Ist das schlimm? Nein! Kann ich die taz dann nicht mehr ernst nehmen? Doch!

Liebe Frau Baerbock, ich fahr’jetzt gleich nach Braunschweig und kauf’mir in einer schönen Buchhandlung Ihr Buch und bin total gespannt, was Sie zu sagen haben, Yeah! Haben Sie in meinem Text noch einen Feler gefunden?

Claudia Mucha, Wolfsburg

Haben Sie eine taz im Vorgarten?

Lege gerade meine alten Wochenend-Ausgaben in den bürgerlichen Vorgarten mit dem Spruch: Eine alte taz ist oft immer noch frischer als jede andere neue Zeitung.

Liebe Grüße! Stefan