Ratko Mladić rechtskräftig verurteilt

Das UN-Kriegsverbrechertribunal bestätigt die Verurteilung von Mladić wegen Völkermords

Der serbische Ex-General Ratko Mladić ist wegen Völkermords, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit auch in letzter Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das UN-Kriegsverbrechertribunal bestätigte das Urteil der ersten Instanz.

Das Nachfolgegericht des Internationalen Strafgerichtshofs für Ex-Jugoslawien in Den Haag hielt das 2017 gegen Mladić gefällte Urteil in seiner am Dienstag verkündeten Berufungsentscheidung aufrecht. Mladić war wegen seiner Verantwortung für das Massaker von Srebrenica sowie weiterer Kriegsverbrechen im Bosnienkrieg zu lebenslanger Haft verurteilt worden und hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Ratko Mladić wurde zum Symbol für die 1992 bis 1995 vor allem von serbischer Seite begangenen Verbrechen. Den sogenannten ethnischen Säuberungen fielen Zehntausende Zivilisten vor allem der muslimischen Volksgruppe zum Opfer. Ziel der Kampagne von Mladić war es, alle Nicht­serben aus den von seinen Truppen eroberten Gebieten zu vertreiben. Zwei Millionen Menschen verloren ihre Heimat.

In Serbien gilt der 77 Jahre alte Mladić, der im Berufungsverfahren einen Freispruch erreichen wollte, als „Held“. (afp, taz)