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Warum Leibing die CDU nicht mehr mag

Er hat kürzlich für Aufsehen gesorgt:
Eberhard Leibing. Nach 57 Jahren in der CDU hat er seiner Partei den Rücken gekehrt. Seine Abrechnung ist verheerend.

Ihm reicht’s mit den Konservativen. Foto: Redaktion

Von Stefan Siller (Interview)↓

Leibing ist nicht irgendwer. Er war Ministerialdirektor im Stuttgarter Wirtschaftsministerium, Staatssekretär, Präsident des Statistischen Landesamtes und Landtagsdirektor. Immer mit CDU-Parteibuch. Doch heute, mit 81 Jahren, findet er: Es reicht. Seine Abrechnung ist verheerend.

Die CDU sei „ausgelaugt und ideenlos“, sagt Eberhard Leibing und ist ausgetreten. Die Partei habe „viel zu sehr dem Kapital gefrönt“, Oligopole zugelassen, sich „zum Vasallen des Bauernverbandes gemacht“. Der Frauenanteil in der Partei sei „beschämend“, die ökologische Frage wurde den Grünen überlassen.

Stefan Siller hat sich mit dem Unruhe­ständler getroffen – mit Abstand und beide geimpft. Unser Moderator stieß auf große Enttäuschung und wenig Hoffnung für die einstige politische Heimat. Denn auch an der Jungen Union lässt Leibing kein gutes Haar. Für die Grünen allerdings könnte es sich lohnen, den Mann zu fragen, ob er seine Erfahrungen bei ihnen einbringen möchte.