Fürs Klima mehr über Gefühle reden

Der Kabarettist Eckart von Hirschhausen sucht nach einem Ausweg aus der Untätigkeit

Der „Cornershop“ genannte Stream des diesjährigen taz lab läuft bereits seit zwei Stunden, da übernehmen Shayna Bhalla und Eckart von Hirschhausen das Videofenster, um über die Kommunikation in der Klimakrise zu sprechen. Der Titel der Veranstaltung: „Verzichtest du schon?“

Von Hirschhausen, welcher den meisten Zu­schaue­r*in­nen wohl eher als Fernsehmoderator und Kabarettist bekannt sein dürfte, schlägt ernste Töne an. Die Klimakatastrophe naht, und die Menschheit schaut mehr oder minder untätig der Zerstörung der eigenen Lebensgrundlage zu. „Wir sind in einer absolut beschissenen Situation“, sagt von Hirschhausen. Aber er verweilt nicht lange in Niedergeschlagenheit, sondern hilft sogleich mit konkreten Handlungsmöglichkeiten aus. Als zentral beschreibt er den gesellschaftlichen Austausch über das direkt Erfahrbare, unser Wohlbefinden.

Mit dem Ziel vor Augen, so viele Menschen wie möglich von der Dringlichkeit einer Änderung unseres Verhaltens in Bezug auf unsere Umwelt zu überzeugen, stellt er neben der eigenen Gesundheit unsere Emotionen wie Trauer, Wut und Hoffnung ins Zentrum einer gemeinsamen Kommunikation über unsere Umwelt und unsere Zukunft.

Dadurch soll es uns gelingen, die gesellschaftliche Teilung in Generationen, Parteien und soziale Milieus zu durchbrechen und auf der Basis einer gemeinschaftlichen Idee für unsere Zukunft, den Kreislauf aus Schuldzuweisung und Untätigkeit zu durchbrechen.

Johannes Müller