Knastbedienstete immer öfter krank

Hamburgs Strafvollzug, sagt der rechtspolitische Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion Till Steffen, „macht Bedienstete krank“. Denn im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Krankenstand in der Belegschaft der Hamburger Gefängnisse deutlich erhöht. Das ergibt die Antwort des Senates auf eine kleine Anfrage der GAL-Bürgerschaftsfraktion. Durch diese Zahlen, kommentiert Steffen, „bekommt Kusch die Quittung für seine malade Strafvollzugspolitik“.

Spitzenreiter unter den Krankmeldungen ist die JVA Vierlande. Dort ist der Krankenstand der Mitarbeiter von 9,6 Prozent im Vorjahr auf derzeit 14,3 Prozent angestiegen. In der Untersuchungshaftanstalt Holstenglacis und dem neuen Gefängnis in Billwerder sind Steigerungsraten beim Krankenstand um rund ein Drittel zu verzeichnen. „Die Daten zeigen in drastischer Weise, wie es um die Mitarbeiterschaft im Strafvollzug bestellt ist. Sie lassen sich nicht allein mit Grippewellen erklären, sondern eher mit den erschwerten Arbeitsbedingungen der Bediensteten“, warnt der Rechtspolitiker Steffen. „Die Personalkürzungen und die ständigen Entscheidungen des Senators über die Köpfe der Bediensteten hinweg erzeugen den erhöhten Krankenstand.“ Taz