Hier gibt es Astra

Ab nächster Woche soll eine Liste zeigen, welche Praxen impfen

Von Eiken Bruhn

Noch ist die Corona-Impfung zwar nicht für alle freigegeben, aber die Zahl der derzeit Impfberechtigten in der Priorisierungsgruppe 3 ist groß. So groß, dass das Impfzentrum nicht alle auf einmal einladen kann, sondern auswählt. So werden in anderen Bundesländern bereits Ver­käu­fe­r*in­nen im Lebensmittelhandel zur Impfung aufgerufen, in Bremen fehlen sie noch auf der entsprechenden Liste der Gesundheitsbehörde. Auch nicht gelistet sind dort Menschen, „bei denen aufgrund ihrer Arbeits- oder Lebensumstände ein deutlich erhöhtes Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus besteht“.

Nicht alle Hausärzt*innen impfen

Sie müssen bei ihrer Hausärztin nach einem Termin fragen. Das Problem ist: Nicht alle Haus­ärz­t*in­nen impfen, und es gibt keine Übersicht, welche Praxen dazugehören. Einige Impfwillige melden sich beim Vorsitzenden des Bremer Hausärzteverbandes, Hans Michael Mühlenfeld, weil der regelmäßig in den Medien präsent ist als ein Arzt, der impft. „Ich kann aber nur eigene Patienten impfen“, sagt er. Zum einen, weil der Impfstoff immer noch knapp sei, zum anderen, weil seine Mit­ar­bei­te­r*in­nen drohten, unter der Arbeitslast zusammenzubrechen. „Wir müssen wahnsinnig viel diskutieren, weil einige nur einen ganz bestimmten Impfstoff haben wollen und auf keinen Fall Astra-Zeneca.“

Eine Liste verspricht Klarheit

Entlastung soll jetzt ein neues Angebot der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen schaffen. Ab Mitte nächster Woche, so kündigte es am Donnerstag ein Sprecher an, soll man auf der Homepage der Ärztevereinigung nach Praxen suchen können, die Kapazitäten über den eigenen Patientenstamm hinaus haben. Auf einen Aufruf hätten sich bis Donnerstag ein Dutzend Praxen gemeldet, so der Sprecher. Allerdings werden diese nur Astra-Zeneca spritzen. Für diesen Impfstoff wurde vergangene Woche die Priorisierung aufgehoben. Das bedeutet, dass sich alle, die wollen, damit vakzinieren lassen können.

Astra-Zeneca war ursprünglich nur für Menschen unter 65 Jahren empfohlen worden, dann nur über 60, nachdem seltene aber schwere Nebenwirkungen bei Jüngeren aufgetreten waren. In der Folge wollten sich viele Menschen nicht mehr mit dem Impfstoff immunisieren lassen.