Me­tal­le­r:in­nen kämpfen weiter

In Niedersachsen finden IG-Metall und Arbeitgeber auch nach der vierten Verhandlungsrunde nicht zueinander

In der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie lässt ein Tarifergebnis trotz erster Warnstreiks weiter auf sich warten. Auch nach der vierten Verhandlungsrunde am Donnerstag gab es noch keine Einigung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft. Die Gespräche seien ergebnislos vertagt worden, hieß es aus der IG-Metall-Bezirksleitung in Hannover.

Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall zeigte sich nach den neuerlichen Verhandlungen optimistisch. „Es war aus unserer Sicht sehr konstruktiv. Wir haben noch nicht alles geklärt, sind aber bei einigen Themen bedeutend vorangekommen“, sagte Verbandschef Volker Schmidt. Das gelte für die Debatte über die genaue Umsetzung des Transformationsprozesses und die Zukunftssicherung in der Branche. „Beim Thema Ausbildung sind wir noch ein bisschen auseinander.“ Auch bei der Kernforderung der IG Metall nach vier Prozent mehr Geld „müssen wir noch weitersprechen“.

Insgesamt gelte aber: „Wir befinden uns auf einem guten Weg.“ Einen Fortsetzungstermin gebe es noch nicht, man müsse nun zunächst auch die weiteren Verhandlungen in anderen Bezirken abwarten. Tatsächlich sind die Fronten auch in Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg verhärtet. Schon vor einigen Wochen hatte Niedersachsenmetall erste Eckpunkte eines Angebots vorgelegt. Eine Einmalzahlung und Tabellenerhöhung waren darin erst für 2022 vorgesehen, was die Arbeitnehmer als viel zu spät ablehnten. Es folgten Warnstreik-Aktionen mit Zehntausenden Beschäftigten etwa bei Maschinenbauern und Autozulieferern. Teile der Volkswagen-Belegschaft beteiligten sich ebenfalls, dort stocken derzeit die Gespräche zum neuen Haustarif.

Die IG Metall verlangt neben den vier Prozent mehr Geld einen Teilausgleich beim Lohn in Fällen reduzierter Arbeitszeit sowie die Regelung weiterer Zukunftsfragen im Umbruch der Kernbranche. Vor allem kleinere Betriebe ringen mit dem Umbau in Richtung Digitalisierung, Klimaschutz und alternative Antriebe, der vielerorts einen hohen Kostendruck bedeutet. Bei VW geht es zusätzlich zur Lohnfrage um mehr Umwandlung in freie Tage und Ausbildungszusagen. (dpa)