Schule ja – jetzt aber doch geschützt

In Bremer Schulen gilt künftig eine Coronatestpflicht – bisher waren Tests freiwillig, viele Schüler*innen hatten sich nicht testen lassen. Außerdem werden nach den Osterferien auch Grundschüler*innen in der Schule eine Maske tragen müssen

Nach den Osterferien gilt auch in Bremer Grundschulen MaskenpflichtFo to: Sebastian Granata/dpa

Auch Grundschüler*innen müssen in Bremen im Unterricht und in der Schule nach den Osterferien Masken tragen – zumindest dann, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt bei über 100 liegt. Das hat der Bremer Senat hat in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen. Neu ist auch eine Testpflicht für Schüler*innen und Beschäftigte an Schulen.

Masken waren in Bremen bisher nur für Lehrkräfte und Kinder ab der fünften Klasse vorgesehen. Für Grundschüler*innen galt in Bremen eine Ausnahme – ähnlich wie in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Zuletzt waren die Infektionen bei Grundschüler*innen laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts im Bundesland aber in die Höhe gegangen, auch weil Kinder für die neuen Virusmutationen anfälliger sind als für die Covid-19-Urform. Nach den Ferien müssen die Grundschüler*innen nun im ganzen Schulgebäude eine Maske tragen, auch im Unterricht; eine medizinische Maske wird empfohlen, eine Alltagsmaske ist aber ausreichend.

Freiwillige Tests wurden nicht gut angenommen

Tests an Schulen sind nicht ganz neu: Schon in den zwei Wochen vor den Osterferien war es für Schüler*innen und Beschäftigte möglich, an den Schulen zweimal wöchentlich kostenlose Schnelltests zu machen. Bisher war das aber freiwillig – und eine Mehrzahl der Schüler*innen kam ungetestet in die Schule: In der Woche vor den Ferien wurden nur 34.700 Tests durchgeführt, es gibt aber 73.833 Schüle­r*in­nen, die alle zu zwei Tests berechtigt gewesen wären. Jetzt gilt stattdessen: Ein aktuelles negatives Testergebnis ist Voraussetzung für den Zutritt zum Schulgelände. Wer sich nicht testen lässt, muss am Distanzunterricht teilnehmen.

„Im Präsenzschulbetrieb ist es notwendig, infizierte Kinder, Jugendliche und Beschäftigte möglichst früh zu identifizieren,“ so Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD). Das grundsätzliche Ziel der Bildungssenatorin, möglichst viel Unterricht in Präsenz anzubieten, bleibe mit den neuen Maßnahmen bestehen, schreibt die Pressestelle des Senats.

Für Kitas startet ein Modellprojekt

Auch Infektionen in Kitas sollen besser erkannt werden: Der Senat hat bereits am 1. April 2021 die Beschaffung von 250.000 Schnelltests für Kitakinder beschlossen. Die konkrete Durchführung wird mit dem Modellprojekt „Kita-Kinder-Testung“ erprobt. Die Senatorin für Kinder und Bildung kooperiert dafür mit dem Epidemiologen Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut BIPS.

Bei Eltern sind Tests in Kitas umstritten – das ist zumindest das Ergebnis einer Online-Blitzumfrage der Zentralelternvertretung (ZEV)vom Dienstag. Laut der Umfrage, an der in weniger als 24 Stunden mehr als 4.000 Bremer Eltern von Kitakindern teilgenommen hätten, seien 56 Prozent für regelmäßige Tests gewesen, 44 Prozent dagegen. Von den Gegner*innen wollten 80 Prozent ihr Kind nicht mehr in die Kita schicken, wenn Tests verpflichtend wären. Das Szenario ist erst einmal hypothetisch: Anders als in Grundschulen sind die geplanten Tests in Kitas erst einmal freiwillig. (taz)