meinungsstark
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„Merkel culpa“, taz vom 25. 3. 21

Die Selbstkritik. Von Wilhelm Busch

„Die Selbstkritik hat viel für sich. Gesetzt den Fall, ich tadle mich, so hab ich erstens den Gewinn, dass ich so hübsch bescheiden bin. Zum zweiten denken sich die Leut, der Mensch ist lauter Redlichkeit, auch schnapp ich drittens diesen Bissen vorweg den anderen Kritiküssen, und viertens hoff ich außerdem auf Widerspruch, der mir genehm, So kommt es dann zuletzt heraus, dass ich ein ganz famoses Haus.“

Wilhelm Busch. Eingesandt von Christoph Krolzig, Öhningen

Die taz hat’s auf den Punkt gebracht

Sehr geehrte Damen und Herren, manchmal stoßen einzelne Artikel oder zumindest Abschnitte Ihrer Zeitung auf große Verwunderung meinerseits, aber für das Titelbild „Merkel culpa“ spreche ich Ihnen uneingeschränktes Lob aus. Einfach eine geniale Komposition! Sehr, sehr treffend auf den Punkt gebracht. Vielen Dank dafür! Der März scheint Ihr kreativster Monat zu sein, denn letztes Jahr haben Sie mit „Corona, du Hurensohn“ die zwei Themen Pandemie und Fußball ebenfalls phantastisch auf den Punkt gebracht!

Luise Wallenstein, Extertal

Kinderarbeit – weil es Armut gibt

„Kinder fragen, die taz antwortet: Wieso gibt es Kinder­arbeit?“, taz vom 27./28. 3. 21

Hallo Carla, die taz hat dich leider mit einer Antwort abgespeist, die nur vermeintliche Weisheiten nachbetet, die über die Köpfe der betroffenen Kinder hinweg immer wieder verkündet werden, vor allem von Gewerkschaften und Regierungen der reichen Länder. Sie haben dazu nie die arbeitenden Kinder gefragt und ihnen mit ihren Beschlüssen und Gesetzen sogar sehr geschadet. Ich habe viele Jahre mit arbeitenden Kindern in Lateinamerika gearbeitet. Ein 14-jähriger Junge hat mir mal in Kolumbien gesagt: „Statt die Kinderarbeit zu verbieten, müsst ihr erst mal die Armut verbieten.“

Ein 15-jähriges Mädchen in Nicaragua hat zu mir gesagt: „Nicht die Arbeit ist für uns das Problem, sondern die Bedingungen, unter denen wir arbeiten müssen.“ Kein Kind lässt sich gern ausbeuten. Und alle Kinder wollen gern lernen, auch in der Schule. Aber gegen die Ausbeutung hilft nicht, Kindern die Arbeit zu verbieten. Viele arbeitende Kinder in Lateinamerika, Afrika und Asien haben sich deshalb in eigenen Bewegungen und Organisationen zusammengeschlossen. Sie bestehen auf dem Recht, in Würde arbeiten zu können und selbst zu entscheiden, ob sie überhaupt und wie sie arbeiten.

Manfred Liebel, Berlin

Sag mir, wie viel *Sternlein stehen

Gendergerechte Sprache: Papa und das Sternchen“,

taz vom 19. 3. 21

Im englischsprachigen Raum müssen paradiesische Zustände frauschen. Nur ein Artikel und das Plural -s. Ob dat dem Chantal im Rheinland auch zu mehr Gerechtigkeit verhelfen könnte? Göttinnenlob sind die Herren der Schöpfung durch neue Wortschöpfungen zu beeindrucken. Zudem werden die Männer irgendwann einsehen, dass sie in der Mehrzahl weiblich sind. In Frankreich ist mauserich schon weiter. Da ist selbst der Mond weiblich.

Aber ach, wie sag ich’s meinem Kinde? Es ist sächlich.

Renate Gatz, Gau-Algesheim

Die Gebetsmühle der Sexualmoral

„Die verengte Sexualmoral des Vatikans trägt zu sexualisierter Gewalt bei, sagt Daniela Ordowski“,

taz vom 23. 3. 21

Wenn sich jetzt sämtliche katholischen homosexuellen Theologen outen würden, gäbe es vielleicht einen derart massiven Druck auf Rom, dass es sich seine starre konservative Haltung nicht mehr leisten könnte, ohne in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Lisa Bäuml, Bremen